Medium: Landeskorrespondenz
Preise/Wissenschaftliche Arbeiten
LK · In Vertretung von Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger überreichte heute, Donnerstag, 17. Dezember, der Leiter der Präsidialabteilung des Landes, Hofrat Dr. Peter Mittermayr, die diesjährigen Förderungspreise für wissenschaftliche Arbeiten, die das Bundesland Salzburg betreffen. Den ersten, mit 50.000 Schilling dotierten Preis, erhielt Dr. Peter Mauser für seine Dissertation "Die Morphologie im Dialekt des Lungaues". Der zweite Preis (30.000 Schilling) ging an Mag. Dr. Martin Auer für die Dissertation "Die Flächenwidmungsplanänderung unter besonderer Berücksichtigung der Rückwidmung - Ein Vergleich der Raumordnungsgesetze der Bundesländer" und der dritte Preis (20.000 Schilling) an Dr. Manfred Josef Thaler für die Dissertation "Das Schnee-herrenstift am Dom zu Salzburg (1622 - 1806) - Ein Beitrag zur nachtridentinischen Kirchenreform".
Hofrat Mittermayr wies bei der Überreichung der Preise darauf hin, daß der Preis 1960 zum erstenmal vergeben worden und auch dafür gedacht war, die Ernsthaftigkeit der Bemühungen um eine eigenständige Universität zu unterstreichen. Diese Bemühungen seien schon ein Jahr später von Erfolg gekrönt gewesen und ab 1961 wurde die Salzburger Universität Zug um Zug ausgebaut. Nun gelte es vor allem, die Errichtung einer Medizinischen Fakultät durchzusetzen.
Heuer wurden insgesamt 32 Arbeiten eingereicht, was einen Rekord darstellt. In erster Linie handle es sich, so Hofrat Mittermayr, um Diplomarbeiten und Dissertationen verschiedenster Fachgebiete. Insgesamt umfasse die Liste der salzburgbezogenen Arbeiten, die in den vergangenen 35 Jahren an der Universität Salzburg entstanden sind, bereits mehr als 2000 Titel. Ziel der Wissenschaftspolitik des Landes sei es, die verschiedenen universitären und außeruniversitären Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen zu vernetzen und deren Zusammenarbeit zu fördern. Es gehe auch darum, die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung nutzbar zu machen und den notwendigen Wissenschaftstransfer sicherzustellen. Die Auszeichnung der drei Preisträger mit dem Förderungspreis 1998 solle Anerkennung für die bereits geleistete Arbeit, aber auch Ansporn zur weiteren wissenschaftlichen Beschäftigung im Interesse der "gedeihlichen Entwicklung der Gesellschaft und der natürlichen Umwelt", wie es im neuen Universitätsgesetz heißt, sein.
Wie Univ.-Prof. Dr. Herbert Dachs in seiner Würdigung der Preisträger unter anderem betonte, ist es Peter Mauser mit seiner Dissertation durch die Beschreibung des Dialektes von sechs Mauterndorfer Sprechern und die Heranziehung von anderen Quellen gelungen, fundierte Aussagen über die gesamte Sprachlandschaft des Lungaues zu machen. Außerdem liefere er eine Erklärung für die Prinzipien des Sprachwandels. Martin Auers Arbeit stelle, so Dachs, vor allem für die Salzburger planungsrechtliche Praxis ein ideales Arbeitsinstrument dar. Durch das Salzburger Raumordnungsgesetz 1992 erfolgte eine grundlegende raumordnungspolitische Neuorientierung, die auch die Vollziehung vor große Herausforderungen stellt. Die Dissertation trage wesentlich dazu bei, diese Vorgänge in planungsrechtlich klar strukturierte und damit rechtsstaatlich geordnete Bahnen zu lenken. Josef Thaler habe mit seiner Arbeit über das Schneeherrenstift, das neben dem Domkapitel als zweites Kanonikerstift an der Salzburger Domkirche errichtet wurde, eine Forschungslücke geschlossen. Er erweiterte damit den Wissensstand über die Geschichte Salzburgs in einem wesentlichen Punkt und lieferte einen beachtlichen Beitrag zur Erforschung der Entwicklung und der Stellung des Kanonikerwesens in der deutschen Reichskirche. c254-34
Franz Neumayr wird den Redaktionen Fotos von der Überreichung der Förderungspreise anbieten.