Beachtenswerter Beitrag des Landes zur österreichischen Stabilitätspolitik

Schausberger bei Ehrungsfestakt in der Salzburger Residenz
Salzburger Landeskorrespondenz, 05. November 1999
Medium: Landeskorrespondenz
LK · Das Land Salzburg leiste einen beachtenswerten Beitrag zur österreichischen Stabilitätspolitik. Das erklärte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Mittwoch, 3. November, bei einem Ehrungsfestakt im Carabinierisaal der Salzburger Residenz. So weise das Landesbudget für das Jahr 2000 trotz der aus der Steuerreform 2000 resultierenden Einnahmenverluste von 300 Millionen Schilling keine Neuverschuldung aus. Entferne sich der Gesamtstaat von der Maastricht-Defizit-Vorgabe von 1,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes mit kolportierten 2,9 Prozent weit, so leiste das Land Salzburg hingegen einen beachtenswerten Beitrag. Dabei habe das Land massiv zu den steigenden Abgängen der Landeskrankenanstalten beizutragen und zugleich im Jahr 2000 45 Millionen Schilling mehr an Agrarförderung, um überhaupt alle EU-Förderungen für die Salzburger Bauern mobilisieren zu können.
Zu den Geehrten sagte der Landeshauptmann, dass er ihnen im Namen der Republik, unseres Staates Österreich und unseres schönen Landes Salzburg sehr herzlich danke. Er tue dies sehr gerne, weil er gleich dem römischen Autor und Staatsmann Markus Tullius Cicero meine, dass "die Ehre – die öffentliche Ehrung – zur Belebung der Tugend, nämlich jenes vorbildlichen Wirkens und Schaffens beiträgt, dessen unsere Gesellschaft mehr denn je dringend bedarf".
Das Dekret zur Verleihung des Berufstitels "Obermedizinalrat" überreichte der Landeshauptmann Dr. Leopold Öhler aus Salzburg. Medizinalrat Dr. Leopold Öhler ist seit dem Jahre 1969 Facharzt für Kinderheilkunde in Salzburg und seine Ordination auch als Lehrpraxis für das Fach Kinder- und Jugendheilkunde anerkannt. Große Verdienste hat er sich als langjähriges Vorstandsmitglied der Ärztekammer für Salzburg erworben, wo er ab 1978 auch Vizepräsident, ab 1986 Fachgruppenobmann und seit 1992 Vorsitzender im Kuratorium für Arbeitsmedizin ist. Darüber hinaus ist Dr. Öhler seit 1989 Vorsitzender des Arbeitskreises für Vorsorgemedizin und hat sich in dieser Funktion große Verdienste um die Volksgesundheit erworben. Besonders hervorzuheben sind zudem seine Mitarbeit im Organisationskomitee der Goldegger Dialoge sowie seine Bestellung als Referent der Ärztekammer für Mutterberatung und Prophylaxe.
Mit dem Berufstitel "Professor" bzw. "Professorin" wurden ausgezeichnet: Dr. Ilse Hanak aus Salzburg, Dr. Hans Kutschera aus Bad Dürrnberg und Gottfried Steinbacher aus Hüttau.
Dr. Ilse Hanak beschäftigt sich seit vielen Jahren im Rahmen der Erwachsenenbildung und der Evangelischen Kirche mit Fragen der Mission und der Entwicklungshilfe, sowie der Rolle der Frau in der Gesellschaft. Dabei ist sie seit dem Jahre 1976 Diözesanbeauftragte für Weltmission, seit 1986 auch Mitglied des Entwicklungspolitischen Beirates der Salzburger Landesregierung, seit 1991 Vorstandsmitglied des Evangelischen Arbeitskreises für Weltmission und seit 1993 Mitarbeiterin beim Europäischen Netzwerk Women in Development Europe. Hervorzuheben sind zudem ihre wissenschaftlichen Arbeiten und ihre akademische Lehrtätigkeit.
Dr. Hans Kutschera ist pensionierter Religionsoberlehrer aus Wien und hat sich besondere Verdienste um die Erforschung der Schul- und Universitätsgeschichte im Bundesland Salzburg erworben. Durch eine Fülle von Publikationen und Veranstaltungen zu historischen Jubiläen konnte er zur Hebung des landeshistorischen Bewusstseins in breiten Kreisen der Bevölkerung beitragen. Besonders hervorzuheben ist dabei seine Herausgabe der Kulturzeitschrift Notitiae Austriacae, die sich immer wieder bedeutender historischer Anlässe widmet. In der Fakultätsbibliothek für Rechtswissenschaften der Universität Salzburg hat er dazu die Dokumentation zur Salzburger Schul- und Universitätsgeschichte gestaltet.
Gottfried Steinbacher war von 1946 bis 1985 Gemeindesekretär, Standesbeamter und Amtsleiter der Gemeinde Hüttau. Über viele Jahre war er auch Gemeindevertreter, Vizebürgermeister, Mitglied des Landesschulrates für Salzburg, Delegierter zum Gemeindebund sowie langjähriger Obmann der Raiffeisenkasse. Wissenschaftliche Bedeutung erlangte Gottfried Steinbacher durch die Erstellung und Publikation zahlreicher Gemeindechroniken. Er arbeitet dabei sehr intensiv mit dem Salzburger Landesarchiv und dem Institut für Geschichte der Universität Salzburg zusammen, um die entsprechenden fundierten Erhebungen für seine Publikationen vorzubereiten.
Den Berufstitel "Hofrat" hat Bundespräsident Dr. Thomas Klestil Othmar Eiterer aus Thalgau,
Dr. Johann Rausch aus Salzburg, Mag. Konrad Walser aus Bischofshofen und Dipl.-Ing. Werner Zechenter aus Salzburg verliehen.
Othmar Eiterer war von 1993 bis 1999 Landesschulinspektor für das Sonderschulwesen beim Landesschulrat für Salzburg. In seiner Amtszeit kam es zur Errichtung von fünfzehn regionalen und zwei überregionalen Sonderpädagogischen Zentren in Salzburg, zu einer Intensivierung der Lehreraus- und -fortbildung sowie zur Errichtung pädagogischer Werkstätten. Ab dem Jahre 1995 war Landesschulinspektor Othmar Eiterer auch Österreichs Vertreter in der European Agency for Development in Special Needs Education. Darüber hinaus ist er ein erfolgreicher Sachbuchautor.
Dr. Johann Rausch war zunächst Sicherheitswachebeamter, wurde nach dem Eintritt in den Salzburger Landesdienst zum Obmann-Stellvertreter des Dienststellenausschusses gewählt und im Jahre 1986 der Abteilung Bildung, Familie und Gesellschaft dienstzugeteilt. Dabei war er Leiter des Referates für Dienstrecht der Lehrer an allgemeinbildenden Pflichtschulen. Seit 1991 ist Leitender Oberregierungsrat Dr. Johann Rausch Leiter des Referates für Äußere Organisation allgemeinbildender Pflichtschulen und Rechtsangelegenheiten. Zu seinen Aufgabenbereichen gehören u.a. die Erstellung von Schulbauprogrammen sowie die Schulorganisation und Sprengelangelegenheiten für Pflichtschulen des Landes Salzburg. Darüber hinaus ist er Disziplinaranwalt für Pflichtschullehrer und war von 1990 bis 1995 Präsident des Landesschwimmverbandes und Mitglied des Landessportrates.
Pater Professor Mag. Konrad Walser war von 1979 bis 1999 mit der Leitung des Privatgymnasiums St. Rupert betraut. Über viele Jahre hatte er als Direktor dazu die gesamte Administration zu bewältigen. Mit großem Engagement verstand er es ein ausgezeichnetes Schulklima zu schaffen und die Jugend für Blasmusik und für das Bühnenspiel zu begeistern. Auf seine Initiative wurde das Privatgymnasium St. Rupert auch für Schülerinnen geöffnet. Zudem gelang es ihm, trotz eines kleinen Schulbudgets, einen neuen Informatikraum, eine neue Bibliothek und eine Erneuerung des naturwissenschaftlichen Raumes zu schaffen.
Diplomingenieur Werner Zechenter wurde im Jahre 1975 in den Salzburger Landesdienst aufgenommen und war zunächst in der Landesbaudirektion als Sachverständiger für Maschinenbau sowie im gewerberechtlichen Bereich eingesetzt. Im Jahre 1983 wurde er zum Leiter des Referates für Technisches Gewerbewesen bestellt und 1986 zum Leitenden Oberbaurat ernannt. Durch seine Mitarbeit in zahlreichen Arbeitskreisen des Handelsministeriums bzw. des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten leistete er stets einen wertvollen Beitrag für Verwaltungsvereinfachung, Vereinheitlichung und Normierung behördlicher Betriebsanlagengenehmigungen.

Mit dem Berufstitel "Regierungsrat" wurde Rudolf Moser aus Salzburg ausgezeichnet.
Rechnungsdirektor Rudolf Moser ist Landesbediensteter und dabei Sachbearbeiter für dienst- und besoldungsrechtliche Angelegenheiten für Landes-Landwirtschaftslehrer. Dabei wird er auch zur mitwirkenden Beratung bei Novellierungen von Bundes- und Landesgesetzen sowie Verordnungen betraut. Darüber hinaus ist er seit über 20 Jahren Milizoffizier, war viele Jahre Obmann eines Elternvereines, ist seit über 15 Jahren in der Erwachsenenbildung tätig, freier Mitarbeiter des Salzburger Bildungswerkes sowie Vorstandsmitglied des Vereines zur Förderung volksnaher Kunst.
Das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich wurde Dr. Herbert Schmid und Dr. Annemarie Steininger beide aus Salzburg verliehen.
Dr. Herbert Schmid ist im Jahre 1969 in den Salzburger Landesdienst eingetreten. Er war zunächst als Naturschutzreferent und wurde anschließend mit Agenden der Kunstförderung betraut. Im Jahre 1986 wurde Leitender Oberregierungsrat Dr. Herbert Schmid zum Leiter des Referates für Denkmalpflege der Kulturabteilung des Landes Salzburg ernannt. Dabei gilt einer seiner Schwerpunkte der Erhaltung des historischen Bauerbes im Land Salzburg. Burgensicherungsprogramme sowie die Erhaltung vom Abbruch bedrohter historischer Häuser und die Renovierung wertvoller Bausubstanzen bilden einen Schwerpunkt seines engagierten Wirkens. Besondere Verdienste hat er sich auch um die Erhaltung von Kleindenkmälern wie Kapellen, Mühlen, Getreidekästen, Marterl, Bildkreuze und vieler geschichtlich wertvoller Bauwerke erworben, die nachhaltig die Salzburger Kulturlandschaft prägen.
Hofrätin Dr. Annemarie Steininger war von 1984 bis 1999 Direktorin des Privatgymnasiums der Ursulinen. Unter ihrer Leitung wurden wesentliche Impulse zur Schulentwicklung und für das Lernen in freien Phasen eingeführt. Schwester Fidelis war nicht nur eine hervorragende Schulleiterin, sondern auch eine ausgezeichnete Vortragende in zahlreichen Bildungsinstitutionen, sowie eine anerkannte Referentin ihres wissenschaftlichen Fachbereiches Katholische Theologie - Neues Testament.
Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielten: Gerhard Huber aus Salzburg und Andreas Seidl aus Golling.
Direktor Gerhard Huber ist bereits im Jahre 1959 in die freiwillige Rettungskolonne des Roten Kreuzes eingetreten, hat im Laufe der Jahre alle wesentlichen Funktionen ausgeübt und war auch in der Privatwirtschaft sehr erfolgreich im Management tätig. Im Jahre 1988 wurde er Bundesrettungsrat und zum Landesrettungskommandanten des Rotes Kreuzes, Landesverband Salzburg, bestellt. Unter seiner umsichtigen Leitung wurden die Einsatzbereitschaft, Effizienz, Organisationsstärke und technische Ausrüstung des Roten Kreuzes in Salzburg weiter gestärkt und ausgebaut. Landesrettungskommandant Gerhard Huber ist von hoher sozialer und humanitärer Gesinnung geprägt und ein von wahrem Idealismus beseelter Rot-Kreuz-Mann. Besonders zu würdigen sind auch seine herausragenden Leistungen als Koordinator und Leiter des Hilfseinsatzes des Österreichischen Roten Kreuzes in Albanien.
Direktor Andreas Seidl ist seit dem Jahre 1987 Prokurist und Leiter der Verkaufsdirektion Salzburg der Brau Union AG Hofbräu Kaltenhausen in Hallein. Sein beruflicher Aufstieg vom Angestellten in die Direktion war stets geprägt durch großen persönlichen Einsatz, Umsicht und Ausbildungsbereitschaft und ist er ein treffendes Beispiel für die Richtigkeit des Slogans Karriere mit Lehre. Über seine unternehmerische Aufgabe ist Direktor Andreas Seidl auch der Volkskultur in besonderer Weise verbunden und wurde der Festsaal des Hofbräu Kaltenhausen ein Fixpunkt im Veranstaltungskalender der alpenländischen Volkskultur des salzburgisch-bayerischen Raumes. Er ist auch Mitglied der Delegiertenversammlung im Verband der Brauereien, Mitglied der Salzburger Industriellenvereinigung sowie Mitglied des Bezirksstellenausschusses der Wirtschaftskammer Salzburg.
Das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielten Herbert Maislinger und Karl Preuner aus Seekirchen.
Herbert Maislinger ist seit über 30 Jahren Gemeindebediensteter und bereits seit über 20 Jahren Amtsleiter der Marktgemeinde Seekirchen am Wallersee. Als Gemeindeamtsdirektor konnte er mit großem persönlichen Einsatz maßgebliche Impulse für eine vorbildliche Gemeindereform umsetzen. Neben dieser Funktion ist er Obmann der Arbeitsgemeinschaft Flachgauer Amtsleiter, Mitglied des Sekretäreausschusses des Salzburger Gemeindeverbandes und Mitglied des Verwaltungsbeirates der Euregio Salzburg-Berchtesgadner Land-Traunstein.
Oberstleutnant a.D. Karl Preuner hat sich neben dem erfolgreichen Aufbau seines Fahrschulunternehmens stets in beispielhafter Weise für Landesverteidigung und Traditionspflege engagiert. Über viele Jahre war er in der Funktion des Bundesobmannes des Rainerbundes, hat diese traditionsreiche Vereinigung zukunftsformend reformiert und zu neuer Entwicklung gebracht. Ihm ist auch die Gründung der Internationalen Gebirgsjägerkameradschaft zu verdanken, der heute unter anderem Verbände aus den USA, Frankreich, Italien, der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz angehören. Mit großem persönlichem Einsatz hat sich Oberstleutnant a.D. Karl Preuner auch um die Errichtung einer Gedenkstätte mit einem Mahnmal für die Kriegsopfer an der Eismeerfront bei Petsamo verdient gemacht.
Mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet wurden Katharina Latini aus Zell am See und Karl Winkler aus Lamprechtshausen.
Katharina Latini ist seit dem Jahre 1953 Geschäftsführerin, Gesellschafterin bzw. Prokuristin des Hotels Latini - Gasthof Schüttdorf in Zell am See. Gemeinsam hat das Ehepaar Latini zunächst den Gasthof zu einem gutbürgerlichen Betrieb ausgebaut und mit der Errichtung eines Hotels ein touristisches Komfortangebot und einer Vielzahl von Arbeitnehmern einen gesicherten Arbeits- sowie Ausbildungsplatz geschaffen. Durch diese großartigen unternehmerischen Leistungen wurden zudem maßgebliche Impulse für die regionale Wirtschaft und den Tourismus im Pinzgau gesetzt. Besondere Verdienste hat sich Katharina Latini auch als Gründungsmitglied des Golfklubs Zell am See erworben.
Karl Winkler war von 1970 bis 1990 Postenkommandant des Gendarmeriepostens Obereching in der Gemeinde St. Georgen bei Salzburg. Insbesondere seit seiner Ruhestandsversetzung beschäftigt er sich intensiv als autodidakter Schriftsteller heimatverbundener Bücher. Seine Erzählungen beruhen dabei stets auf wahren Begebenheiten und Ereignissen und er bemüht sich, seine Schriften in historische und heimatverbundene Worte zu kleiden. D233-11