Bundesauszeichnungen und Berufstitel verliehen

Schausberger überreichte bei einem Festakt Bundesauszeichnungen und Dekrete über Verleihung von Berufstiteln
Salzburger Landeskorrespondenz, 05. Juli 2000
Medium: Landeskorrespondenz
LK · Bundesauszeichnungen und Dekrete über die Verleihung von Berufstiteln überreichte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger bei einem Festakt in der Salzburger Residenz am Montag, 3. Juli, verdienten Persönlichkeiten. Sie hätten alle weit über jenes Maß, nach dem heute unsere Wirtschaft Leistungen bemisst, bewiesen, dass sie ihr Engagement nicht nach einem vereinbarten ökonomischen Gegenwert beschränkten, sagte der Landeshauptmann.
Mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wirtschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet wurde Mag. Dr. Albert Hartinger, Salzburg. O. Hochschulprofessor Dr. Albert Hartinger studierte an der Hochschule "Mozarteum" in Salzburg Gesang und wurde mit Auszeichnung diplomiert. Neben seiner langjährigen Lehrtätigkeit am "Mozarteum" und an der Universität Salzburg trat Dr. Hartinger als Opern- und Konzertsänger in halb Europa auf. Vor mehr als 20 Jahren gründete er die "Müllner Cantorey", welche aufgrund seines persönlichen Engagements zu einem bekannten Klangkörper im In- und Ausland geworden ist. Ebenfalls auf die Initiative Prof. Hartingers geht die Gründung der Salzburger Bachgesellschaft, deren künstlerischer Leiter er ist, zurück.
Das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt Georg Vorreiter, Neukirchen am Grv. Brandrat Georg Vorreiter hat über 25 Jahre hindurch erfolgreich und umsichtig die Geschicke des Ortsfeuerwehrkommandanten der Marktgemeinde Neukirchen am Großvenediger geleitet. Unter seinem Kommando wurde unter anderem die Neugründung der Jugendfeuerwehr durchgeführt. 1988 wurde Brandrat Vorreiter für ein Jahr zum Bezirksfeuerwehrkommandanten des Pinzgaus und 1999 zum Abschnittskommandanten III sowie Abschnittsbrandinspektor des Bezirkes Zell am See bestellt. Darüber hinaus bekleidet Georg Vorreiter seit dem Jahr 1992 die Funktion des Amtsleiters der Gemeinde Neukirchen.
Mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet wurden Herbert Pöcklhofer, Salzburg, und Rupert Scharfetter, Radstadt. Direktor Herbert Pöcklhofer ist seit mehr als 35 Jahren im Hotel "Goldener Hirsch" in Salzburg beschäftigt. 1979 wurde er zum Küchenchef, sieben Jahre später zum Direktor der Gastronomie im "Goldenen Hirsch" bestellt. Die große Liebe zu seinem Beruf, verbunden mit hervorragender Kompetenz im gastronomischen Bereich des Hauses hat Dir. Pöcklhofer bei zahlreichen Empfängen für Gäste aus aller Welt unter Beweis gestellt. Seine große Kompetenz dokumentieren zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Dir. Pöcklhofer arbeitet darüber hinaus bei renommierten Rezeptwerken mit und verfasste Kochbücher und Lehrunterlagen.
Rupert Scharfetter war von 1955 bis zum Jahr 1995 Postbediensteter und führt seit 1966 ehrenamtlich und ohne Unterbrechung bis heute die mehrmals täglich erforderlichen Messungen und Beobachtungen der meteorologischen Elemente der Wetterstation Radstadt. Bei diesen Beobachtungen handelt es sich um andauerndes Monitoring des Wettergeschehens, wozu mehrmals täglich (auch sonn- und feiertags) bestimmte Messungen in der Lufttemperatur, Luftfeuchte, Windverhältnisse, Niederschlag und dgl. durchzuführen sind. In seiner Gemeinde war Rupert Scharfetter auch über 40 Jahre Mitglied der Bergrettung.
Mit der Goldenen Medaille am Roten Bande für Verdienste um die Republik Österreich wurden die Feuerwehrleute Andreas Kössler, Harald Pfeifenberger und Alfred Zanner, alle aus Zederhaus, ausgezeichnet. Oberbrandinspektor Andreas Kössler, Feuerwehrmann Harald Pfeifenberger und
Oberlöschmeister Alfred Zanner, alle drei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zederhaus, haben bei der Brandkatastrophe am 29. Mai 1999 im Tauerntunnel unter Einsatz des eigenen Lebens Menschenleben gerettet. Die drei Feuerwehrkameraden fuhren mit einem Vorausfahrzeug der Feuerwehr in den durch die Rauchentwicklung vernebelten Tauerntunnel ein. In der Telefonnische Nr. 47 im Inneren des Tunnels fanden Kössler, Pfeifenberger und Zanner drei Eingeschlossene. Nachdem im Feuerwehrfahrzeug neben dem Fahrer nur drei Personen Platz fanden, wurden die drei Geretteten im Fahrzeug untergebracht und vom Lenker über das Südportal ins Freie gebracht. Die beiden anderen Feuerwehrmänner mussten dadurch im Tunnel verbleiben und wirkten mit Atemschutzgeräten bei der Brandbekämpfung mit.
Der Berufstitel Professor wurde Ekard Lind, Seekirchen, verliehen. Professor Lind hat sich sehr um die Verbreitung der zeitgenössischen Musik als Lehrer, Gitarrist und Veranstalter eines Festivals für neue Gitarrenmusik verdient gemacht. Professor Lind studierte ab 1963 Gitarre und Komposition. 1969 erlangte er die Meisterreife mit Auszeichnung und Staatspreis an der Akademie Wien. Im Jahr 1971 wurde er zum Lehrbeauftragten an der staatlichen Musikhochschule Stuttgart bestellt. Ab dem Jahr 1976 war Professor Lind über mehrere Jahre konzertant in den USA und Europa tätig. Von 1981 bis 1996 arbeitete er als Lehrbeauftragter für Gitarre an der heutigen Universität Mozarteum.
Der Berufstitel Hofrat wurde Dipl.-Ing. Karl-Ludwig Del-Negro, Anif, verliehen. Hofrat Dipl.-Ing. Karl-Ludwig Del-Negro trat 1978 in den Landesdienst ein und wurde 1980 zunächst provisorisch und schließlich 1985 zum Referatsleiter "Allgemeine brückenbautechnische Angelegenheiten und Landesstraßenbrücken" bestellt. Im Jahr 1991 wurde er Leiter des Referates "Brückenneubau". Besondere Verdienste hat sich Hofrat Del-Negro bei der Planung von Brücken – und hier insbesondere bei deren Gestaltung – erworben. Hofrat Del-Negro hat bei zahlreichen zu bauenden Objekten das Brückenkonstruktionssystem ausgewählt, Vorentwürfe technischer und wirtschaftlicher Natur ausgearbeitet und die Gestaltungsdetails festgelegt.
Der Berufstitel Medizinalrat wurde Dr. Peter Jecel verliehen. Dr. Peter Jecel ist seit mehr als 25 Jahren praktischer Arzt in Salzburg. Der gebürtige Wiener promovierte im Jahr 1968 zum Doktor der gesamten Heilkunde an der Universität Wien. Nach seiner Turnusausbildung, die er am Krankenhaus St. Pölten, in Wien und Salzburg absolvierte, war er zunächst an den Landeskrankenanstalten Salzburg tätig und eröffnete 1974 seine Praxis in Salzburg-Parsch. Auf Grund der Konstituierenden Vollversammlung der Ärztekammer für Salzburg wurde Dr. Jecel im Jahr 1986 zum Mitglied der Landesschiedskommission und zum Vorsitzenden des Beschwerdeausschusses bestellt.
Der Berufstitel Regierungsrat wurde Ing. Alois Friedl und Walter Waniczek verliehen. Ing. Alois Friedl trat 1978 in den Landesdienst ein. 1989 wurde er der Abteilung 10 zugeteilt, wo er als Baustellensachbearbeiter unter anderem mit der Abwicklung der Förderung umfassender Sanierungen von Wohnhäusern sowie über seinen Aufgabenbereich als Techniker hinaus auch administrativ beschäftigt war. Sein fundiertes, fachübergreifendes Wissen und seine Erfahrung hatte Ing. Friedl aus der Tätigkeit in der privaten Bauwirtschaft und der 1965 abgelegten Baumeisterprüfung mitgebracht. Mit 31. Dezember 1999 wurde Regierungsrat Ing. Alois Friedl in den Ruhestand versetzt.
Regierungsrat Walter Waniczek trat 1972 in den Salzburger Landesdienst ein und wurde zunächst als Sachbearbeiter für Jagd-, Fischerei- und Waffenwesen der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung dienstzugeteilt. 1979 wechselte er in den Mitarbeiterstab von Landesrat und späterem Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Radlegger. Seit der Berufung von Landeshauptmann-Stellvertreter Gerhard Buchleitner in die Salzburger Landesregierung im Jahr 1989 gehört Regierungsrat Waniczek dem Team Buchleitners an, seit 1991 ist er mit der Leitung des Regierungsbüros betraut. Darüber hinaus engagiert sich Waniczek seit dem Jahr 1976 in der Personalvertretung des Landes. E137-501