Mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen

Schausberger zu Sicherheitsfragen bei der Verleihung von Landesauszeichnungen in der Salzburger Residenz
Salzburger Landeskorrespondenz, 05. Dezember 2001
Medium: Landeskorrespondenz
LK · Die Terrorattentate in New York und Washington am 11. September hätten auch in Stadt und Land Salzburg ihre Eindrücke hinterlassen und Besorgnis hervorgerufen, wie er in den vergangenen Wochen und Monaten bei zahlreichen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern erfahren hätte. Das sagte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Montag, 3. Dezember, bei einem Ehrungsfestakt in der Salzburger Residenz. Er sei jedoch heute froh, sagen zu können, dass kein Grund zur Panik bestehe. Das Land Salzburg zeige sich bestens vorbereitet, und die Zusammenarbeit und Koordination der verschiedenen Einsatztruppen in Salzburg funktioniere klaglos. Er habe kürzlich die Sicherheits-Experten im Bundesland Salzburg zu sich gebeten und einen Sicherheitsbeirat geschaffen, der einmal im Monat tagen werde. Dort sei festgestellt worden, dass kein Grund zur Sorge und zur Angst bestehe, aber dass man doch mit offenen Augen und mit offenen Ohren durch die Welt gehen sollte.
Das Silberne Ehrenzeichen des Landes Salzburg erhielten Univ.-Prof. Dr. Emanuel Hell (Salzburg), Kommerzialrat Arnold Henhapl (Neumarkt am Wallersee), Direktor Peter Leissing (Salzburg) und Helga Winkler-Berger (Salzburg).
Univ.-Prof. Dr. Emanuel Hell ist Facharzt für Chirurgie in Salzburg. Er promovierte 1962 zum Doktor der gesamten Heilkunde und war anschließend an den Universitäten Wien und Pittsburgh tätig. Im Jahr 1977 wurde Univ.-Prof. Hell zum ärztlichen Leiter des Krankenhauses Oberndorf bestellt und eröffnete im selben Jahr seine Facharzt-Praxis in Salzburg. 1984 wurde er Leiter der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Hallein, von 1993 bis 2000 war er schließlich ärztlicher Leiter des Spitals. Seit Anfang dieses Jahres befindet sich Dr. Hell im Ruhestand, führt aber weiterhin seine Privatpraxis in Salzburg.
Senator h.c. Kommerzialrat Arnold Henhapl hat sich über viele Jahrzehnte besondere Verdienste um das Messewesen in Salzburg erworben. Henhapl hat es schon zu Beginn der 70er-Jahre verstanden, das bis dorthin in Salzburg nicht verankerte Fachmessewesen zu einer heute nicht mehr wegzudenkenden auszubauen. Unter anderem hat Kommerzialrat Henhapl auch die Überwachungsfirma „System Objekt Schutz" aufgebaut, die heute in ganz Österreich im Bereich des Sach- und Personenschutzes sowie in der Parkraumüberwachung tätig ist.
Direktor Peter Leissing war zunächst bei der Daimler-Benz AG in Stuttgart tätig, ehe er 1967 bei der Mercedes-Benz Österreich Vertriebsges.m.b.H. in Salzburg seine in Deutschland gewonnene Branchenerfahrung einsetzen konnte. Bereits 1972 wurde ihm die Prokura erteilt, ein Jahr später wurde er Mitglied der Geschäftsführung und 1977 wurde ihm die alleinige Geschäftsführung
übertragen. Direktor Peter Leissing ist somit seit 24 Jahren für den Vertrieb von hochwärtigen Automobilen der Marken Mercedes-Benz und Chrysler verantwortlich. Salzburg verdient den Status als „Autozentrum" auch auf Grund der jahrelangen profunden Tätigkeit von Direktor Leissing.
Helga Winkler-Berger übernahm 1981 die Firma Wiberg und konnte den väterlichen Betrieb zu einer international führenden Unternehmensgruppe im Würzungsbereich entwickeln. Heute zählt die Wiberg-Gruppe mit Produktionsbetrieben in Salzburg, Freilassing und Toronto sowie Niederlassungen in Tschechien, der Slowakei und Italien rund 570 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Helga Winkler-Berger, die sich auch zehn Jahre lang der industriellen Interessenvertretung zur Verfügung gestellt hat, hat einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Leistungskraft des Landes geleistet.
Das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg ging an Prof. István Cserján aus Wien, Günter Degn aus Salzburg, Dr. Mohammad Mehdi Djalili aus Elsbethen, Gerhard Hofer aus Adnet, DDr. Bernhard Iglhauser aus Thalgau, Prof. Dr. Wilhelm Meingast aus Salzburg, Anton Schmidjell aus Salzburg sowie Prof. Dr. Martin Wiedemair ebenfalls aus Salzburg.
Prof. Cserján wurde in Gyöngyös in Ungarn geboren. Nach der Flucht nach Österreich war er zunächst als Solokorrepetitor am Theater an der Wien und für die Wiener Festwochen tätig. Danach erfolgte ein Engagement als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik in Graz. Von 1970 bis zu seinem Ruhestand 1996 wirkte er als Maestro Suggeritore an der Wiener Staatsoper. Bei den Salzburger Festspielen und den Osterfestspielen war Prof. Cserján ab 1970 alljährlich unter anderem unter bekannten Dirigenten und Regisseuren tätig und hat mit großem Können und Fleiß wesentlich zum Erfolg von vielen Opernproduktionen beigetragen.
Günter Degn ist einer der wenigen Filmschaffenden, der sowohl als Kameramann, Autor und Regisseur international erfolgreich ist. Zunächst war er in Wien und Vorarlberg tätig, bevor er den Firmensitz der Degn-Film nach Salzburg verlegte und hier zu Lande seine internationalen Erfahrungen einbrachte. Seiner Professionalität und seiner exzellenten Kontakte ist es zu verdanken, dass zahlreiche Produzenten dem Filmstandort Salzburg den Zuschlag gaben. Einer der Höhepunkte war zweifellos die TV-Produktion „Sound of Christmas", in der Degn als Kameramann beteiligt war und für die er den begehrten amerikanischen Fernsehfilmpreis Emmy erhielt.
Dr. Mohammed Mehdi Djalili wurde in Teheran geboren und promovierte 1969 zum Doktor der gesamten Heilkunde in Wien. Seine Turnusausbildung erfolgte in den Krankenhäusern Zell am See, Schwarzach, an den LKA Salzburg und an der Lungenheilstätte Grafenhof. Im Oktober 1974 eröffnete Dr. Djalili eine Praxis für Allgemeinmedizin in Salzburg-Lehen. In dieser Zeit wurde er zum Inbegriff eines Hausarztes, der immer Zeit und ein Ohr für seine Patientinnen und Patienten hat. Durch sein bescheidenes Wirken hat der Österreicher mit iranischer Abstammung sehr viel für die Verständigung untereinander beitragen können.
Gerhard Hofer gründete 1976 die Firma Schlotterer in Österreich und nahm bald den Vertrieb von Rollläden dieses Unternehmens auf. Ab dem Jahr 1990 erfolgte die fabriksmäßige Herstellung von Rollladensystemen sowie Sonnen- und Wetterschutzartikeln in Adnet-Seefeldmühle. Im Jahr 1999 übernahm Gerhard Hofer schließlich das Unternehmen vom schwedischen Skanska-Konzern und konnte damit den Produktionsstandort Adnet mit seinen rund 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern. Heute zählt Schlotterer zu den mittelständischen Vorzeigebetrieben der Salzburger Industrie. Der Auszuzeichnende setzt sich auch intensiv für die Ausbildung von Lehrlingen ein.
DDr. Bernhard Iglhauser, Professor am Akademischen Gymnasium, hat sich insbesondere im Bereich der Erwachsenenbildung, der Dorferneuerung, Umwelterziehung, Schuldidaktik und Ökologie einen Namen gemacht. Zahlreiche, mit Staats- und Europareisen ausgezeichnete ökologische Initiativen und Artenschutzkampagnen aus dem kreativen Schaffen von DDr. Iglhauser haben weit über die Landesgrenzen hin Nachahmung und Anerkennung gefunden. Ein reichhaltiges Publikationswerk über Erzähltradition, Landschaftsgestaltung und Heimatgeschichte sowie seine Sortenbestimmungs-Fachwerke dokumentieren Iglhausers Schaffen als Autor.
Prof. Dr. Wilhelm Meingast studierte in Wien Mathematik und Physik und promovierte 1939 zum Dr. phil. Nach dem Krieg legte er die Lehramtsprüfung aus diesen Fächern ab und war lange Jahre an der Bundesgewerbeschule (später HTL) in Salzburg als Professor tätig. Prof. Meingast, dessen Mutter Privatsekretärin des lange Zeit in Salzburg lebenden Dichters Stefan Zweig war, nahm im Auftrag des Dichters, der 1938 nach England emigrieren musste, dessen Salzburger Bestände treuhänderisch in seine Obhut. Im Vorjahr schenkte Prof. Meingast diese besonders wertvolle und umfangreiche Sammlung der „Stiftung Salzburger Literaturarchiv".
Direktor Anton Schmidjell hat sich vom Lehrling zum technischen und kaufmännischen Direktor des Salzburger Landestheaters hochgearbeitet. Er studierte an der Abendschule und begann im Jahr 1973 im Salzburger Landestheater. Zunächst übernahm er die Verantwortung für den technischen Bereich und wurde 1993 mit der Aufgabe des Verwaltungsdirektors für technische und kaufmännische Anliegen betraut. Durch ein vernünftiges Sparkonzept konnten im gemeinsamen Zusammenwirken mit Intendant Lutz Hochstraate große Erfolge gefeiert werden.
Dr. Martin Wiedemair engagiert sich seit einem Vierteljahrhundert in der Erwachsenenbildung. Er war zunächst als Hauptschullehrer in Lofer und Salzburg-Nonntal an der Pädagogischen Akademie sowie nebenberuflich als pädagogischer Mitarbeiter im Salzburger Bildungswerk tätig. Von 1989 bis 1992 war er Direktor des Bildungswerkes, 1994 erfolgte dann die Bestellung zum Leiter der Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung in Salzburg. Dr. Wiedemair war u.a. auch wesentlich an der Erstellung eines Leitbildes des Bildungswerkes beteiligt, ist Verfasser zahlreicher Publikationen und auch ehrenamtlich im Bildungswerk engagiert.
Das Silberne Verdienstzeichen des Landes Salzburg erhielten Annemarie Fiebich-Ripke aus Salzburg, Anna Hauzenberger (Salzburg), Horst Kaltenegger aus Lamprechtshausen, Ing. Winfried Kunrath aus Koppl, Anton Pichler (Zell am See), Vinzenz Schmid aus Anthering und Manfred Zauner aus Seekirchen.
Auf Grund ihrer schon früh sich abzeichnenden künstlerischen Begabung besuchte Frau Fiebich-Ripke zunächst die Kunstgewerbeschule und anschließend die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Nach ihrem Diplom 1952 war sie zuerst als freischaffende Restauratorin tätig, wurde aber bald auch mit der Restaurierung von kriegsbeschädigten Grafiken des Salzburger Museums C.A., mit der Behebung von Schäden an Altargemälden des zerbombten Salzburger Doms und in der Kajetanerkirche betraut und widmete sich auch der Erhaltung der Malereien an Lungauer Getreidekästen. Von 1972 bis 1983 war sie hauptamtliche Restauratorin im SMCA.
Anna Hauzenberger, die als „Mutter der Armen" bekannt ist, setzt sich seit Jahrzehnten unermüdlich für Gestrandete und Obdachlose als Außenpförtnerin des Stiftes Nonnberg ein. Ihr besonderer verdienstvoller Einsatz, der sich nicht nur auf die Ausgabe von Essen und Kleidung beschränkt, sondern auch von viel Verständnis und großem Mitgefühl begleitet wird, brachte Frau Hauzenberger hohe Wertschätzung der Hilfe Suchenden, der klösterlichen Gemeinschaft und weiter Kreise der Bevölkerung ein. Obwohl sie seit zehn Jahren im Ruhestand ist, hat sie auch weiterhin immer ein offenes Ohr für die Hilfe Suchenden.
Horst Kaltenegger war bis zu seiner Pensionierung im Juli 2001 als Gendarmeriebeamter in der Personalabteilung des Landesgendarmeriekommandos beschäftigt. 1973 begann er mit dem Aufbau des Frauensingkreises Lamprechtshausen, leitete von 1989 bis 1999 den Taxhamer Frauensingkreis und baute ab 1995 auch den Walser Volksliedchor auf, wo er von Beginn an Chorleiter war. Horst Kaltenegger veranstaltet darüber hinaus alljährlich auch ein Adventsingen in der Kapuzinerkirche in Salzburg sowie das Passionssingen im Benediktinerkloster am Nonnberg und hat sich auch als Mundartdichter und Komponist einen Namen gemacht.
Der Bedienstete des Landes Salzburg ist seit dem Jahr 1978 als Jugendführer in der Salzburger Naturschutzjugend am Haus der Natur aktiv tätig. 1988 wurde Ing. Kunrath zum Landesleiter der Naturschutzjugend gewählt und hat diese Funktion bis heute inne. Es gelang ihm dabei, zahlreiche Jugendliche im Rahmen unzähliger Wettbewerbe, Umweltaktivitäten, Fahrten und Projektlager für die großen Naturwerte unseres Landes und das europäische Naturerbe zu begeistern. Er bemühte sich aber auch immer wieder Gruppenleiter zu gewinnen, die sich bereit erklärten, Ortsgruppen zu führen.
Vizebürgermeister Anton Pichler gehört seit dem Jahr 1969 der Gemeindevertretung von Zell am See an und hat sich in den 32 Jahren kommunalpolitischer Arbeit große Verdienste erworben. Von 1974 bis 1980 bekleidete der pensionierte Postbeamte die Funktion eines Stadtrates, ist seit 1990 Vizebürgermeister der Stadt und war in zahlreichen Ausschüssen und Kommissionen tätig.
Darüber hinaus engagiert sich Anton Pichler im Vereinsleben der Stadt; unter anderem war er Obmann der Thumersbacher Eisschützen und langjähriges Mitglied des Landesverbandes der Salzburger Eisschützen.
Vinzenz Schmid war ab dem Jahr 1968 bis zu seiner Pensionierung in diesem Jahr in der ADEG Österreich Handels AG Zentrale West in Bergheim u.a. als Leiter des Fuhrparks und des technischen Dienstes tätig. Ab 1974 trat er sehr erfolgreich und aktiv als Betriebsrat, ab 1999 auch als Arbeiter-Betriebsrat für die Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Sein Engagement richtete sich insbesondere an die sozial Schwächeren. Vinzenz Schmid trat aber auch vehement für die älteren Arbeitnehmer und die berufstätigen Eltern sowie für die Anliegen der Kraftfahrer und der Lehrlinge im Unternehmen ein.
Nach langen Jahren als selbstständiger Kaufmann in seiner Heimatgemeinde Seekirchen wurde Manfred Zauner im Jahr 1990 zum Verwaltungsdirektor des Werkschulheimes Felbertal in Ebenau bestellt und hat sich dort durch seine ausgezeichnete Arbeit große Verdienste erworben. Er stellte in dieser Zeit durch seine Umsicht und Sparsamkeit die wirtschaftliche Basis der Schule her und war wesentlich am Neubau der Schule und modernster Werkstätten beteiligt. Darüber hinaus ist Manfred Zauner, der sich seit Mai dieses Jahres im Ruhestand befindet, auch im ehrenamtlichen Bereich bei der Feuerwehr tätig.
Das Abzeichen des Landes Pro Caritate erhielt Walter Grosser aus Wals-Siezenheim. Vizeleutnant in Ruhe Walter Grosser wurde in Matrei am Brenner geboren und rückte 1953 zur damaligen
B-Gendarmerie ein. Bei der Aufstellung des Bundesheeres erfolgte 1955 seine Versetzung in das Bundesland Salzburg. Walter Grosser war dabei besonders engagiert, unter anderem war er Gründer des Kirchenchores der Soldatenkirche der Schwarzenbergkaserne. Seit mittlerweile vier Jahren leistet Vizeleutnant i.R. Grosser einen freiwilligen und ehrenamtlichen Betreuungsdienst für eine an schwerer Multiple-Sklerose erkrankte Patientin, die im MS-Haus in der Christian-Doppler-Klinik wohnhaft ist. F240-11A
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