Medium: Landeskorrespondenz
LK · Den Rauriser Literaturpreis 2002, der mit 7.267,28 Euro (100.000 Schilling) dotiert ist, überreichte Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus gestern, Mittwoch, 3. April, Abend an die Autorin Julie Zeh für ihren im Verlag Schöffling & Co. erschienenen Roman „Adler und Engel". „Dieser fulminant erzählte Roman, der im Aufbau überzeugt und mit seinem Tempo den Leser fesselt, zeigt in einer kaltblütigen Mischung aus poetischer Sprachkraft und medienbewusster Welthaltigkeit das Milieu der Kriegskriminalität in Ex-Jugoslawien. Orte der Handlung sind Leipzig und Wien der späten 90er-Jahre. Es wird die Kinowelt zitiert und überraschende und entromantisierte Naturbilder werden gefunden und verarbeitet. Sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich gesehen, gelingt es Julie Zeh auf originelle Art und Weise, avantgardistische und populäre ästhetische Ebenen miteinander zu verbinden." Mit diesen Worten begründete die Jury (Dr. Verena Auffermann, Univ.-Prof. Dr. Eduard Beutner und Univ.-Prof. Dr. Paul Lützler) ihre Entscheidung.
Der Rauriser Förderungspreis 2002, der mit 3634 Euro (50.000 Schilling) dotiert ist, wurde heuer auf Empfehlung der Jury (Dr. Michael Klein, Dr. Franz Zeller, O. P. Zier) dreigeteilt und zu gleichen Teilen an Dr. Roland Grünbart, Dirk Ofner und Mag. Kurt Rebol vergeben.
„Nahverkehr" von Roland Grünbart schildert die Karrieren und Abstiege in der österreichischen Ministerialbürokratie, „Einfach leben" von Dirk Ofner spiegelt auf satirische Art die Tristesse einer Schriftstellerexistenz wider und „Zündblase" von Kurt Rebol ist eine sprachgewaltige Cybersatire, bei der nach Ansicht der Jury nicht zuletzt Arno Schmidt Pate gestanden haben dürfte. G66-20
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Bildtext b und d: Rauriser Literaturpreis 2002: Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus und die Preisträgerin Juli Zeh.
Bildtext c: Rauriser Förderungspreis 2002: Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus und die Preisträger Dr. Roland Grünbart, Dirk Ofner und Mag. Kurt Rebol
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