LK • Über Antrag des Landesverbandes der Salzburger Heimatvereinigungen wurde kürzlich Prof. Robert Wintersteiger die Kuno-Brandauer-Medaille in Silber verliehen. Die Überreichung durch Landesobmann Erwin Eder und dessen Stellvertreter Hans Strobl fand kürzlich im Referat Salzburger Volkskultur im Beisein der Leiterin des Referates Dr. Lucia Luidold, der
Museumsreferentin Mag. Dagmar Bittricher, des Direktors des Salzburger Bildungswerkes Dr. Günther Signitzer und des Leiters des Arbeitskreises Heimatsammlungen Alfred Huemer sowie des Restaurators für die Heimatmuseen Augustin Kloiber statt.
Die Laudatio hielt Günther Signitzer, war Robert Wintersteiger, Jahrgang 1925, doch mehr als 40 Jahre in den verschiedensten Funktionen kontinuierlich im und für das Salzburger Bildungswerk tätig. Durch seine vielfältigen Funktionen profitierte die (Volks-)Kultur im Allgemeinen und die Heimatmuseen im Lande Salzburg im Besonderen. Die Zusammenarbeit mit dem Referat Salzburger Volkskultur und anderen Bildungs-, Forschungs- und Kultureinrichtungen schätzte Wintersteiger besonders, ist ihm doch partnerschaftliche Arbeit in allen Bereichen sehr wichtig. Er gehört zu den Persönlichkeiten, die sich - sofern es seine Gesundheit zulässt - nach wie vor unermüdlich und mit großer Kompetenz in allen Bereichen der Kultur, ob Schule, Kunst, Brauchtum, Museen oder Erwachsenenbildung, engagieren.
In den 1950er Jahren war Robert Wintersteiger in der ARGE Heimatmuseen und in der Gründungsphase des Salzburger Bildungswerkes (SBW) aktiv. Der 1953 gegründete Arbeitskreis Heimatsammlungen (AK HS), zu dessen Gründungsmitgliedern Wintersteiger zählt, schloss sich dem 1956 gegründeten SBW an. Bereits aus dem Jahr 1957 datiert der Schriftverkehr mit dem damaligen Oberlehrer Robert Wintersteiger bezüglich der Gründung eines örtlichen Bildungswerkes in Eugendorf. 1961 wurde er dann als erster Leiter des örtlichen Bildungswerkes Eugendorf bestellt und er erfüllte diese Aufgabe bis 1975. Er hat bereits bei der ersten Bildungswoche in Eugendorf 1969 mit einem Fragebogen eine intensive Evaluation durchgeführt.
Von 1964 bis 1979 war er SBW-Bezirksleiter für den Flachgau und nach seiner beruflichen Bestellung zum Bezirksschulinspektor für den Pongau erfüllte er von 1979 bis 1989 die gleiche Funktion im Pongau. Er hat in diesen Positionen großartige Auf- und Ausbauarbeit geleistet. 18 örtliche Bildungswerke wurden in dieser Zeit neu gegründet. Zudem war er in der Elternbildung als Referent sehr gefragt. Seit 1992 ist er Mitglied im Fachausschuss des SBW und seit 1999 im Arbeitskreis Seniorenbildung.
Museumsführer und Museumsspiel
Innerhalb des Arbeitskreises Heimatsammlungen konzentrierte sich Wintersteiger auf den Bereich der Museumspädagogik. Zusammen mit Arno Watteck hatte er die Hauptarbeit bei der Erstellung des Salzburger Museumsführers "Museen im Land Salzburg“ geleistet, die später eine wichtige Grundlage für den gemeinsamen Internet-Auftritt der Museen auf der Homepage des Landes bildete. Federführend und die treibende Kraft war er auch bei der Umsetzung des Museumsspiels "Entdecken wir Salzburg“, das bald vergriffen war.
Wie selbstverständlich stellte er sich jeweils nach dem Ausscheiden der jeweiligen Arbeitskreisleiter als provisorischer Leiter für den Arbeitskreis zur Verfügung und erfüllte diese Funktion mit großer Übersicht und Fachkenntnis. Seine Ratschläge waren durch seine umgängliche, konstruktive und herzliche Art stets willkommen.
Glas- und Keramikexperte
Er entwickelte sich auch zum Keramik- und Glasexperten, wobei er neben dem Besuch von Internationalen Kongressen auch immer wieder Arbeitserfahrung im Salzburger Museum Carolino Augusteum sammelte und umgekehrt sein Wissen in die dortige Arbeit einbrachte. Derzeit arbeitet er an einer Glas-Dokumentation für das Heimatkundliche Museum St. Gilgen.
"Robert Wintersteiger ist ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement im Bildungs- und Kulturbereich - kompetent und zugleich lernbereit, persönlich verbindlich und teamorientiert, behutsam in der Vorgangsweise und trotzdem zielstrebig. Die Zusammenarbeit mit ihm macht Freude und lässt Freundschaften entstehen“, so Laudator Signitzer.
Der Landesobmann der Salzburger Heimatvereinigungen, Erwin Eder, strich die zehnjährige Tätigkeit Robert Wintersteigers als Obmann des Heimatvereines "D’Vorberger“ hervor. In dieser Funktion führte Wintersteiger 1956 den Georgiritt in Eugendorf wieder ein. Fast 50 Jahre ist er auch dort Mitglied und inzwischen Ehrenobmann. 1972 erhielt er das Ehrenzeichen für Heimat und Brauchtum verliehen, 1981 die Ehrennadel des SBW in Gold.
1997 erhielt er für seine Arbeit "Museumspädagogik - Museumsdidaktik. Zur Herstellung der Beziehungen zwischen Ausstellungsgut und Besucher. Ein Auftrag für Orts-, Regional- und Fachmuseen im Bundesland Salzburg“ den Förderungspreis des Landes Salzburg für Erwachsenenbildung.
1999 wurden ihm das Ehrenzeichen des Landesverbandes der Salzburger Heimatvereinigungen und 2001 die Ehrenmitgliedschaft im Salzburger Bildungswerk verliehen. h235-60d
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