Neue Volksschule in St. Andrä

Burgstaller: Zeichen der Leistungsfähigkeit einer Gemeinde / Baukosten von etwa zwei Millionen Euro
Salzburger Landeskorrespondenz, 23. Mai 2005

(LK)  Nach 35 Jahren des Auspendelns können die St. Andräer Kinder wieder Wurzeln in ihrer Heimatgemeinde schlagen, betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller gestern, Sonntag, 22. Mai, bei der offiziellen Einweihung der neuen Volksschule in St. Andrä im Lungau. Ein Schulbau sei immer ein Zeichen der Leistungsfähigkeit einer Gemeinde, denn er belaste das Budget. Es sei aber gut angelegtes Geld, denn es sei eine Investition in die Zukunft, die der gesamten Gemeinschaft zugute komme. Die Baukosten betrugen rund zwei Millionen Euro, davon steuerte das Land Salzburg 1,42 Millionen bei. Im neuen Gebäude wurden auch Räume für Konzerte, Kulturveranstaltungen und Kurse in der Erwachsenenbildung errichtet.

Die neue Volksschule werde sich in die Reihe der Lungauer Kleinschulen einfügen, so Bildungsreferentin Burgstaller weiter. Im Lungau werden mehr als 70 Prozent der Volksschulen als Kleinschulen geführt. Das unterstreiche die große Bedeutung dieser Schulart für diesen Bezirk. Mit dem Bau werde eine bildungspolitische Lücke geschlossen, denn nun habe das Land nur noch eine Gemeinde - und zwar Göming - ohne Volksschule.

Eine Gemeinde würde ohne ihre Volksschule geistig und kulturell verarmen und ihre Identität geschwächt, sagte Burgstaller. Die Schule als Gemeinschaft von Pädagogen, Eltern und Schülern sei ein Vorbild für ein funktionierendes Miteinander. Es sei auch Aufgabe der Schulen, jungen Menschen Chancen zu bieten. Die beste Vorbereitung auf die Zukunft sei eine solide Grundbildung. Bildung sei kein abgeschlossenes Ergebnis, sondern ein lebenslanger Prozess, Herausforderung und Verpflichtung für jeden Einzelnen sowie Mittel zum Zweck des individuellen beruflichen Erfolgs und auch wesentliche Grundlage für die Persönlichkeitsentwicklung der Salzburger Bürger/innen.

Der fortwährende Erwerb von Wissen, Fertigkeiten und Bildung sei von zentraler Bedeutung für Stabilität und Modernisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sowie für die Möglichkeit des Einzelnen, an Wohlstand und Fortschritt teilzuhaben, betonte Burgstaller. Lebensbegleitendes Lernen werde zur Notwendigkeit aus volkswirtschaftlicher Sicht und für die individuelle Behauptung am Arbeitsplatz und in der Freizeitgesellschaft.

Als dritte Säule neben Primär- und Sekundärausbildung müsse die Erwachsenenbildung einen zentralen Stellenwert des Bildungswesens einnehmen, insbesondere beim Erwerb von Sozialkompetenz. Um den gesellschaftlichen, sozialen und geistigen Anforderungen auch künftig gerecht werden zu können, bedürfe es vieler engagierter Mitbürger/innen und tragfähiger Entwicklungskonzepte, so Burgstaller.

Schule St. Andrä erstmals 1786 schriftlich erwähnt

Die älteste schriftliche Erwähnung einer Schule in St. Andrä datiert aus dem Jahr 1786. 1827 erreichte Pfarrprovisor Balthasar Schitter, der spätere Weihbischof von Salzburg, die Bewilligung zum Bau eines Schulhauses. 1861 werden 74 Kinder in einer einklassigen Schule unterrichtet. 1918 wird das Schulhaus durch einen Großbrand zerstört, aber rasch wieder aufgebaut und 1952 zu einer Schule mit zwei Klassen ausgebaut. 1970 kommt es zur Auflösung der Schule, aber 2000 entscheiden sich 70 Prozent der Gemeindebürger/innen für die Wiedererrichtung einer Volksschule. Bis November 2004 lief der Schulbetrieb in St. Andrä provisorisch in den Räumlichkeiten im zweiten Stock des Gemeindeamtes. Am 4. November 2003 erfolgte der Spatenstich für das neue Gebäude, ein Jahr später erfolgte die Übersiedlung. j103-56


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