(LK) Seit genau 40 Jahren ist Adi Wieser im Vorstand des Museumsvereins des Pinzgauer Heimatmuseums Schloss Ritzen in Saalfelden am Steinernen Meer, davon 13 Jahre als Obmann und fest mit dem gesamten Aus- und Umbau von Schloss Ritzen zum Heimatmuseum verbunden. Kürzlich erhielt das Heimatmuseum den Salzburger Museumsschlüssel, also den Museumspreis 2005, verliehen. Kustos und Obmann Adi Wieser wurde daher heute, Dienstag, 25. Oktober, zum "Salzburger der Woche“ auf SALZBURG.AT, der Internet-Plattform für die Europaregion auf www.salzburg.at, gekürt.
"Die Auszeichnung bedeutet eine Bestätigung der Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Investitionen der Gemeinde“, sagte Adi Wieser. 1965 begann die Geschichte des Museums Schloss Ritzen mit einer Krippenschau. "40 Jahre Heimatmuseum sind für mich auch 40 Jahre Dienst im Museum, so Wieser, der von der ersten Stunde an dabei war, damals als Schriftführer. Seit 1991 ist er Obmann des Museumsvereins.
Die Jury hob besonders hervor, dass trotz aufwändiger Ausbaupläne der Schwung in der Professionalität der hauptsächlich ehrenamtlich arbeitenden Verantwortlichen in der laufenden Arbeit nicht nachgelassen hat. In der Mineralienschau beispielsweise werden die Besucher nicht mit prachtvollen Mineralienstufen "alleine gelassen“, sondern bekommen auch umfassende geologische Zusatzinformationen. Hervorzuheben sei auch der Einsatz neuer Medien zur museums-didaktischen Begleitung der Besucher. Die Kontinuität werde besonders durch die Herausgabe der Ritzenpost zu interessanten lokalen und regionalen Themen hervorgehoben. Mehrsprachige Führer und Führungen, viele Veranstaltungen und ein ausgefeiltes Marketing beweisen die professionelle Arbeit in diesem klassischen Heimatmuseum, so die Jurybegründung für den heurigen Preisträger.
Schlüsselfigur in Volkskultur und Tourismus
Auch wenn der Museumsschlüssel des Landes für jeden Museums-Obmann etwas Besonderes ist, Adi Wieser ist Auszeichnungen gewohnt: Von der - damals noch - Marktgemeinde Saalfelden am Steinernen Meer wurde ihm das Ehrenzeichen in Silber verliehen. Vom Land Salzburg erhielt er 1999 für Verdienste um den Fremdenverkehr im Land das Ehrenzeichen in Gold, ein Jahr später das Verdienstzeichen für Volkskultur in Silber. Im Vorjahr wurde er mit dem SALE Tourismuspreis der Saalfelden Leogang Touristik ausgezeichnet.
Neben der Tätigkeit als Kustos des Heimatmuseums Schloss Ritzen und seinem Beruf als Lehrer arbeitet Wieser seit 1972 auch für den Gebietsverband Pinzgauer Saalachtal. Von 1973 bis 1989 hatte er die Geschäftsführung des Verbandes inne. Seit 1989 - als sich die Situation für den Gebietsverband änderte und die Salzburger Land Tourismus GmbH die Regionalbetreuung übernahm, wurde Wieser mit den Aufgaben des Obmannes betraut.
Adi Wieser wurde 1940 in Saalfelden geboren, hat eine Tochter, einen Sohn und vier Enkelkinder. Er wuchs in Saalfelden auf und besuchte dort die Volks- und Hauptschule. 1954 absolvierte er erfolgreich die Aufnahmeprüfung in die Lehrerbildungsanstalt als einer von 36 unter mehr als 100 Bewerbern. 1959 maturierte er mit Auszeichnung. In der Volksschule Leogang erhielt er seine erste Anstellung als Lehrer und unterrichtete 52 Kinder - in einer Klasse wohlgemerkt. Sein Vater arbeitete jedes Wochenende als Maurer, seine Mutter als Kellnerin, um den Schulbesuch und den Aufenthalt im Heim in der Stadt Salzburg finanzieren zu können.
Als Adi Wieser mit der Schule fertig war und seine ersten Gehälter als Lehrer bekam konnte er sich revanchieren und seinerseits seine jüngere Schwester, die zu dieser Zeit ebenfalls in der Landeshauptstadt zur Schule ging, unterstützen. Mit welch geringem Einkommen ein Lehrer damals auskommen musste, zeigt ein Beispiel: Der Preis einer Wochenkarte der ÖBB war nach dem Einkommen gestaffelt, Lehrer bekamen die billigste Wochenkarte, Hilfsarbeiter zahlten mehr…
Weiterbildung als Erfolgsrezept
Und Adi Wieser bildete sich weiter: Er machte die Lehrbefähigungs-Prüfungen für Kurzschrift (1961) und Mathematik an Hauptschulen (1963), 1966 die Lehramtsprüfung in Bildnerischer Erziehung und 1967 den Abschluss der Hauptschulprüfung mit Pädagogik. Beruflich wanderte Wieser von der VS Leogang als Aushilfe zur VS Fusch an der Großglocknerstraße (1961), zur Knaben-Volksschule Saalfelden (1962) und zur Hauptschule Saalfelden-Markt (1964), an der er acht Jahre lang unterrichtete. Dazwischen (1963) leistete er den Präsenzdienst beim Bundesheer.
Seine erste schulfeste Lehrerstelle erhielt der Pinzgauer 1972 an der neu eröffneten HS Bahnhof-Saalfelden, deren Leitung er 1995 bis zu seiner Pensionierung 2000 übernahm. Sein berufliches Engagement an dieser Schule ist untrennbar mit der Schwerpunktklasse "Tourismus“ verbunden. Wieser war die treibende Kraft bei der Einführung des Schwerpunktes nach den Schulen in Lofer und Maishofen. Erweitert wurde die Schule um den Schwerpunkt Technik. 1991 erhielt er den Titel Schulrat verliehen.
Über Jahrzehnte aktiv für die Volkskultur
Auch der Volkskultur trug Adi Wieser schon damals Rechnung: Zum 25-Jahr-Jubiläum der HS Bahnhof-Saalfelden (1995) führte er die unverbindliche Übung Blasmusik ein. Er selber trat bereits 1960 dem Männerchor - später Volksliedchor - bei. Für die 40-jährige Mitarbeit erhielt er von der Gemeinde Saalfelden das Ehrenzeichen in Gold. Darüber hinaus beherrscht Wieser das Musizieren auf der Zither, der Geige und der Orgel. Am Mozarteum lernte er Trompete, er spielte in der Schulkapelle und beim Streichorchester Saalfelden mit.
Auf SALZBURG.AT, der Internet-Plattform für die Europaregion auf www.salzburg.at, wird regelmäßig der oder die "Salzburger/in der Woche“ gekürt. Auch eigene Vorschläge für den/die Salzburger/in der Woche können eingebracht werden. Ein E-Mail an landespressebuero@ salzburg.gv.at mit der Begründung und eventuell einem Foto der Kandidatin bzw. des Kandidaten genügt. Die Internet-Plattform www.salzburg.at verzeichnet bis zu 20.000 Seitenaufrufe täglich. j218-51