Anerkennung für Verdienste in der Volkskultur

Burgstaller und Eberle verliehen Landesauszeichnungen
Salzburger Landeskorrespondenz, 26. September 2007

(LK)  Landesauszeichnungen für verdiente Persönlichkeiten der Salzburger Volkskultur wurden gestern, Dienstag, 25. September, von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Landesrätin Doraja Eberle in der Salzburger Residenz verliehen. Insgesamt überreichten die beiden Regierungsmitglieder ein Goldenes und 13 Silberne Verdienstzeichen und 41 Jungmusiker- und Volkstanzleistungsabzeichen. Geehrt wurden außerdem fünf Absolventen des Kapellmeisterkursees und sieben Absolventen der Stabführerprüfung. Die musikalische Umrahmung gestalteten die Bläser des Jungmusikerleitungsabzeichens in Gold.

Der Dank, der den verdienten Persönlichkeiten zuteil wird, gilt vor allem ihrem großen Engagement auf dem Gebiet der Salzburger Volkskultur. Landes- und Heimatbewusstsein bilden keinen Gegenpol zu Österreich und Europa, so Burgstaller. Die Volkskultur sei das individuelle Merkmal einer Region und sei besonders im Zeitalter der Globalisierung wichtig. Die offene Welt brauche auch das Element der Verbundenheit. "Und wer wäre in diesem Bereich geeigneter als Vermittlerin, als die Volkskultur", so Burgstaller.

Kulturstandort von internationalem Rang

Das Bundesland Salzburg ist ein Kulturstandort von internationalem Rang mit einem überaus reichhaltigen kulturellen Angebot. An die 148 Blasmusikkapellen, 337 Heimatvereine, Trachten- und Brauchtums-Gruppen, 106 Schützenkompanien, 170 Volkslied- und Volksmusik-Gruppen, 405 Chöre und 71 Heimatmuseen geben dem Salzburger Land seine besondere Note.

Eberle betonte, dass es kaum ein Fest ohne Musik, Gesang, Tracht oder ohne die Mitwirkung der Schützen gebe. Man müsse die Musik, die Bräuche und die Kultur an die nächsten Generationen weitergeben. Das sei verbunden mit dem Zulassen von Wachstum und Entwicklung, ohne die Wurzeln zu verlieren. Es sei sehr positiv, wie fest verankert die Volkskultur bei den Salzburgerinnen und Salzburgern ist, zeigte sich Eberle erfreut.

Volkskultur ist "in"

Gerade für die Jugend sei es besonders wichtig sich in die Gesellschaft zu integrieren. Eine konsequente Jugendarbeit trage die Früchte, dass die Jugend gerne zur Volkskultur kommt, dass Leistung und Können und Gemeinschaftssinn nicht unbeliebte Einschränkungen sind, sondern ganz im Gegenteil, dass das gemeinschaftliche Musizieren, Singen und Tanzen und das Dazugehören "in" ist. Die heutigen Auszeichnungen seien der beste Beweis dafür, dass es großen Spaß macht, sich anzustrengen und etwas zu lernen, dass Leistung nicht negativ, sondern positiv gesehen wird.  "Diese jungen Menschen, die heute ausgezeichnet und geehrt werden, spiegeln das große Interesse, das große Engagement und die Notwendigkeit die Volkskultur zu fördern ganz klar wider." schloss Eberle.

Goldenes Verdienstzeichen an Ottilie Aigner

Das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg wurde an Oberschulrätin Ottilie Aigner aus Lamprechtshausen verliehen. Die Direktorin in Ruhe ist seit 1990 Kustodin des Franz Xaver Gruber-Museums in Arnsdorf. Durch ihre Initiative wurden die Franz Xaver Gruber-Orgel restauriert, die Veranstaltung zu "180 Jahre Stille Nacht" und zahlreiche Sonderausstellungen zu diesem Thema organisiert.

13 Silberne Verdienstzeichen

Das Silberne Verdienstzeichen des Landes Salzburg konnte an 13 Persönlichkeiten verliehen werden.

Leopold Ernstbrunner aus Oberalm ist in den verschiedensten Funktionen seit der Gründung bei der Trachtenmusikkapelle Oberalm. Seit 2002 ist er deren Ehrenkapellmeister und engagiert sich außerdem für den Bezirksverband der Tennengauer Blasmusikkapellen.

Matthias Fallenegger aus Flachau ist seit 1975 Gründer und Obmann der Flachauer Peitschengruppe. Er ist auch noch in vielen anderen Brauchtumsgruppen verdienstvoll tätig.

Robert Faller aus Golling ist seit 26 Jahren Schriftführer des Trachtenvereines "D'Rabenstoana" Golling und seit zehn Jahren Schriftführer des Gauverbandes Tennengau.

Anton Gmachl aus Bergheim ist seit 25 Jahren Referent bzw. Leiter der Musizierwoche Mauterndorf. Er war Obmann des Schnalzervereines Bergheim und ist Leiter der "Thannhäuslmusi" und der "Untersberger Klarinettenmusi". Seit 2000 übt er die Funktion als Fachreferent für Volksmusik im Landesverband der Salzburger Heimatvereinigungen aus und ist Kapellmeister der Marktmusikkapelle Grödig.

Rudolf Hafner aus Pfarrwerfen ist seit 1970 Mitglied der Eisenbahnermusikkapelle Bischofshofen und seit 1981 Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Pfarrwerfen. Er ist außerdem Mitglied der Pfarrwerfener "Tanzlmusik" und Tanzlmusikant beim "Jäger Sextett".

Josef Kröll aus Hinterglemm ist seit 1973 Obmann des Musikvereines Saalbach-Hinterglemm, Organisator für die Errichtung des Musikpavillons und des Vereinsheimes sowie langjähriger Musiklehrer im Musikum Saalbach.

Peter Labacher aus Annaberg ist seit 1965 Musiker, war von 1971 bis 1993 Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Annaberg, von 1980 bis1985 Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Lungötz und ist seit 1994 Obmann der Trachtenmusikkapelle Annaberg. Außerdem war er 15 Jahre Musikschulwerkleiter und 3 Jahre Bezirksobmannstellvertreter der Tennengauer Musikkapelle.

Hans Peter Macho aus Kaprun ist seit 1966 Mitorganisator beim Anklöckeln sowie bei Erntedank- und Palmprozessionen. Er hat unter anderem aktiv bei der Restaurierung der Burg Kaprun mitgearbeitet und Volksmusikabende und den 1. Pinzgauer Perchtenlauf initiiert. Seit 1989 ist er Perchtenreferent im Gauverband Pinzgau und seit 2004 Landesobmannstellvertreter der Salzburger Heimatvereinigungen.

Walter Monauni aus Bad Gastein ist Obmann des Vereins "Freunde des Gasteiner Museums" und seit 1991 Mitarbeiter im Arbeitskreis der Heimatsammlungen. In diesen Funktionen war er für die Gestaltung vieler Sonderausstellungen verantwortlich. 

Dieter Schaffer aus Bergheim Kommerzialrat Schaffer ist seit 1960 als Sänger und in den verschiedensten Funktionen in Salzburger Chören tätig. Seit 2000 hat er die Funktion des Vizepräsidenten des Chorverbandes Salzburg und jene des Bezirksobmannes des Chorverbandes Salzburg-Stadt inne. 2003 hat er das Chorfest "LOGOS", 2004 das erste Wertungssingen des Chorverbandes und 2006 das Bezirks- und Landeschorfest "Mozart" mitorganisiert.

Peter Schwarz aus Piesendorf ist seit 1976 aktives Mitglied des Trachten- und Heimatvereines "D'Kitzstoana" aus Zell am See und ist deren Obmannstellvertreter. Er war 1983 Gründungsmitglied der "Zeller Tresterer" und ist seit 1989 Vortresterer. Seit 1995 ist er Vorplattler des Gauverbandes Pinzgau und seit 1999 Gauobmannstellvertreter.

Ferry Steibl aus Zell am See ist Gründer der Erfolgsband "Doog Emit". Von 1992 bis 2006 war er Obmann der Liedertafel Zell am See. Seit der Gründung des Chorverbandes im Jahr 2000 ist er dessen Vizepräsident.

Hannes Stingl aus Mauterndorf ist seit 1984 Leiter des Volkstanzkreises der Salzburger Volkshochschule. Er zeichnet und archiviert Volkstänze auf, die er auch wieder an die Gruppen weitergibt. Seit 2004 ist er Gauobmann der Lungauer Heimatvereinigungen und sehr bemüht, das Nikolaus- und Krampusbrauchtum sowie das Perchtenbrauchtum im Lungau wieder einzuführen bzw. zu gestalten.  

Jungmusiker, Volkstänzer, Kapellmeister und Stabführer

Des Weiteren wurden 41 Jungmusiker/innen und Volkstänzer/innen das Leistungsabzeichen verliehen. Fünf Absolventen des Kapellmeisterkurses wurden ebenso wie sieben Absolventen des Stabführerkurses geehrt. L203-73 

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