(LK) "Den heute ausgezeichneten Personen ist es zu verdanken, dass Österreich und Salzburg wirtschaftlich und sozial stark sind, international angesehen und kulturell auf höchstem Niveau. Es sind stets der persönliche Einsatz und die selber auferlegte soziale Verantwortung, die zu jenen Leistungen führen, die am heutigen Abend ausgezeichnet werden." Das betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller gestern, Montag, 27. Oktober, Abend bei einem Ehrungsfestakt in der Salzburger Residenz. Geehrt wurden Lebensretter, Mediziner, Techniker, Unternehmer sowie Frauen und Männer, die sich wissenschaftlich, sozial oder in Kunst und Kultur engagiert haben. Darüber hinaus wurden Bundesauszeichnungen sowie Ehren- und Verdienstzeichen des Landes überreicht.
Das Lebensrettungs-Verdienstzeichen des Landes Salzburg für eine unter Einsatz des eigenen Lebens erfolgte Lebensrettung erhielten Murat Atilan (Hallein), Leonhard Kocher (Tamsweg) und Robert Litzlhammer (Berndorf) verliehen. Murat Atilan hat am 4. November 2007 seine Mutter aus der Salzach gerettet. Leonhard Kocher hat am 12. Juni 2008 einen Mann aus der Hochwasser führenden Mur gerettet. Robert Litzlhammer hat am 25. Dezember 2007 mit drei Kollegen einen Mann und dessen elfjährige Tochter, die am Grabensee 60 Meter vom Ufer entfernt im Eis eingebrochen waren, gerettet. Robert Litzlhammer ist bei diesem Einsatz selber in das eiskalte Wasser eingebrochen.
Das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ging an Peter Breuer (Salzburg). Peter Breuer ist seit 1991 Ballettdirektor des Salzburger Landestheaters. Er hat außerdem einen Lehrauftrag für Theatertanz am Mozarteum und arbeitet als Trainer und Pädagoge an den großen europäischen Theatern. Unter seiner Direktion gelang es dem Salzburger Ballett einen internationalen Stellenwert zu erringen.
Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik an drei Professoren
Das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich wurde an Univ.-Prof. Dr. Walter Berka (Hallein), Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Johann Golser (Salzburg) und an Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Rossbacher (Salzburg) verliehen. Dr. Berka ist Ordentlicher Universitätsprofessor für Allgemeine Staatslehre, Verwaltungslehre, Verfassungsrecht und Verwaltungsrecht an der Universität Salzburg. Von 2004 bis 2007 war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. Er ist auch ordentliches Mitglied der Österreichischen Juristenkommission, Vorstandsmitglied in der European Association for Education, Law and Policy und Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Vereinigungen.
Dr. Golser hat sich durch die Projektierung, Beratung und Bauaufsicht bei vielen Tunnelbauten im In- und Ausland einen internationalen Ruf im Tunnel- und Schachtbau erworben. Durch seine Arbeit hat er die österreichische Tunnelbauweise mit einer Reihe von Weiterentwicklungen noch verbessert. Dr. Rossbacher hat sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der österreichischen Literatur und Kultur erworben. Er zählt zu den profiliertesten und international renommiertesten Germanisten Österreichs. Als Universitätslehrer ist er seit Jahrzehnten Mitglied der Paris-Lodron-Universität Salzburg.
Die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich erhielt Anton Hörl (Saalfelden). Anton Hörl ist seit Jahren für die Statistik Austria als ehrenamtlicher Erntereferent tätig.
Das Große Verdienstzeichen des Landes Salzburg wurde an Bürgermeister a. D. Peter Fritzenwallner (Eben) und Univ.-Prof. Dr. Karl Wagner (Salzburg) überreicht. Bürgermeister a. D. Fritzenwallner war jahrzehntelang gemeindepolitisch, davon 24 Jahre als Bürgermeister der Gemeinde Eben, erfolgreich tätig. Besonders erwähnenswert sind seine Initiativen für die Baulandsicherungsmodelle "Bergwiese" und "Gewerbegebiet Eben Süd" sowie sein Engagement um die Lärmschutzmaßnahmen entlang der Tauernautobahn. Dr. Wagner hat in Salzburg jahrzehntelang künstlerisch, pädagogisch und gesellschaftspolitisch gewirkt. Er gründete gemeinsam mit prominenten Kollegen das Institut für musikalische Grundlagenforschung und hat damit auch einen wesentlichen Beitrag zum Aufstieg der ehemaligen Kunstakademie zur heutigen Universität Mozarteum geleistet.
Das Verdienstzeichen des Landes Salzburg erhielten Brandinspektor Albert Hamoser (Taxenbach), Gerhild Kremsmair (Salzburg), Prof. Sigrid Stadler (Salzburg), Lorenz Wagenhofer (Faistenau) und Hauptbrandinspektor Gerhard Weber (Bürmoos). Albert Hamoser engagiert sich seit 1966 ehrenamtlich für die Freiwillige Feuerwehr. Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Taxenbach und Löschzugskommandant des Löschzuges Högmoos. Gerhild Kremsmair hat sich schon vor Jahren in den Dienst der Anti-Atom-Bewegung gestellt. Seit 1993 ist sie Obfrau der Mütter für eine atomfreie Zukunft.
Professorin Stadler ist seit Jahrzehnten Völker verbindend tätig. Sie ist Gründerin und Leiterin des Institutes für Studien in Salzburg. Zudem engagiert sie sich in der Frauenforschung und Gleichbehandlung. Lorenz Wagenhofer leitet das Musikum Hof. Seit 2002 ist er Bezirkskapellmeister des Flachgauer Bezirksblasmusikverbandes und seit 2003 Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Eugendorf. 2006 wurde er Landeskapellmeister-Stellvertreter. Gerhard Weber ist seit 1973 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bürmoos und seit 1989 Ortsfeuerwehrkommandant. Er war maßgeblich für den Neubau des Feuerwehrhauses Bürmoos mitverantwortlich.
Den persönlich gewidmeten Ehrenbecher der Landeshauptfrau erhielten Dipl.-Ing. Hans Peter Enzesberger (Straßwalchen) und Gruppeninspektor i. R. Franz Wenger (Zell am See). Dipl.-Ing. Enzesberger hat durch sein soziales Engagement Akzente gesetzt. Durch seine Initiative haben Schülerinnen und Schüler der HTL Salzburg 5.000 Arbeitsstunden für einen erkrankten Lehrer gearbeitet und den Erlös dessen Familie gespendet. Gruppeninspektor Franz Wenger war jahrzehntelang äußerst erfolgreich als sportlicher Leiter und Trainer des Sportschützenverbandes tätig.
Pro-Caritate-Verdienstzeichen verliehen
Das Pro-Caritate-Verdienstzeichen wurde an Gertrude Glanzer (Tamsweg), Mag. Walter Hawle (Saalfelden), Direktor i. R. Regierungsrat Anton Herzog (Eugendorf), Hans Reifenstein (Tamsweg), Diplom-Dolmetsch Gunhild Schatz (Salzburg), Helga Holleis (Lamprechtshausen), Theresia Rumplmayr (Kuchl), Johann Spöttl (Saalbach-Hinterglemm), Josef Steininger (Wals-Siezenheim) und Theresia Suntinger (Unken) verliehen.
Gertrude Glanzer ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich und äußerst engagiert in der Bezirksgruppe Lungau des Österreichischen Zivilinvalidenverbandes Salzburg tätig. Mag. Hawle arbeitet seit 30 Jahren ehrenamtlich als Bewährungshelfer. Mit großem Einsatz betreute er hauptsächlich straffällige Jugendliche und sorgte für deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Regierungsrat Herzog hat sich jahrzehntelang ehrenamtlich in der Pro Juventute Kinderdorfvereinigung Salzburg, davon zwölf Jahre als Vizepräsident, engagiert. Hans Reifenstein ist Gründungsmitglied der Bezirksgruppe Lungau des Österreichischen Zivilinvalidenverbandes und arbeitet für diesen ehrenamtlich in den verschiedensten Funktionen seit dem Jahr 1961. Gunhild Schatz gründete 1993 die Selbsthilfegruppe "Azidose, Körperübersäuerung und Pilzerkrankungen" und arbeitet seit dieser Zeit für die Menschen mit diesem Krankheitsbild. Helga Holleis, Theresia Rumplmayr, Johann Spöttl, Josef Steininger und Theresia Suntinger erhalten gemeinsam das Pro-Caritate-Verdienstzeichen des Landes Salzburg für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für den Salzburger Pensionistenverband.
Die Medaille um Verdienste für die Gemeinde erhielt Vizebürgermeister a. D. Regierungsrat Josef Pammer (Anif). Regierungsrat Pammer hat sich jahrelang für die Gemeinde Anif, zuletzt 13 Jahre als Vizebürgermeister, engagiert.
Burgstaller: Stets dem Gemeinwohl den Vorzug eingeräumt
Der Dank gelte nicht nur dem beruflichen, sozialen oder kulturellen Engagement der geehrten Personen. Er werde auch dafür ausgesprochen, weil die Geehrten - im Beruf oder auch ehrenamtlich - stets dem Gemeinwohl den Vorzug eingeräumt haben, führte Landeshauptfrau Burgstaller weiter aus. Das sei nicht selbstverständlich, vieles funktioniere nur, weil Arbeit, die Viele nicht bemerken - also "hinter der Bühne" - geleistet werde.
"Diese Menschen haben immer mehr als das Übliche getan und somit Vorbildwirkung. Sehr viele Verdienste beruhen auf ehrenamtlichem Engagement, das eine wichtige Grundlage unseres Zusammenlebens in der Gemeinschaft ist. Freiwilliges Engagement findet oftmals im Hintergrund statt. Ehrenamtlich tätige Menschen reden nicht viel über ihr Engagement, weil sie es gerne tun. Mit ihrer Arbeit in Initiativen, Vereinen und Verbänden machen sie das Leben in unserem Land reich und vielfältig. Diese Leistungen verdienen gesellschaftliche Anerkennung, Bestätigung und Ermutigung." Oft sind es Einsätze, die bis zur Rettung eines Menschenlebens unter Gefährdung des eigenen Lebens gehen können, so Burgstaller. m217-51
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