(LK) "Eine Sanierung - vor allem in diesem Ausmaß - trägt maßgeblich zum Erfolg des Lernens bei, denn die adäquate Gestaltung des Unterrichts hängt nicht nur von den Schülerinnen und Schülern, dem Unterrichtsstoff oder dem Lehrpersonal ab, sondern auch von den äußeren Bedingungen, wie dem Ambiente der Räumlichkeiten einer Schule. Mit den umfangreichen Adaptierungen im Werkstättenbereich kann außerdem nunmehr mit ‘Mechatronik‘ ein weiterer Ausbildungsschwerpunkt an der HTL Saalfelden angeboten werden", sagte Bildungsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller heute, Freitag, 5. Dezember, bei der Eröffnung der generalsanierten Gebäude des Bundesschulzentrums in Saalfelden und ergänzte: "HTL und HBLA Saalfelden sind innovative Schulen, die für die Region sehr wichtig sind."
Die Generalsanierung der Höheren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HBLA) dauerte vier Jahre. Unmittelbar darauf folgte die komplette Sanierung der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL). Die Kosten der Sanierungen belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro (ohne Einrichtung). Neu eingerichtet wurde eine Schulbibliothek, die beide Schulen nützen können.
Helle und freundliche Räume schaffen ab jetzt eine angenehme Lernatmosphäre. Das Schulzentrum, bestehend aus HTL und HBLA, fügt sich mit seiner modernen Architektur bestens in das regionale Erscheinungsbild ein, und die Architektur spiegelt die offene, moderne und innovative Einstellung der Schulen wider.
Burgstaller betonte bei der Eröffnung der Werkstätten weiters: "Im Pongau konnte erreicht werden, dass seit dem Schuljahr 07/08 die Schule zu den Schülerinnen und Schülern kommt, und zwar mit der Einführung einer dislozierten Mechatronik-Klasse der HTL Saalfelden an der Handelsakademie in St. Johann. Diese Variante stellt einen zielführenden Weg dar, den Schülern eine Ausbildung in ihrer Region anzubieten, dem lokalen Technikermangel entgegenzuwirken und den Wirtschaftsstandort zu stärken."
HTL Saalfelden: Auch Mädchen kommen nicht zu kurz
Obwohl in der HTL Saalfelden überwiegend Schüler unterrichtet werden, wird dort seit 30 Jahren auch auf die Bedürfnisse der Schülerinnen geachtet. Seit 2004 ist die Mädchenarbeit besonders intensiv, denn seither gibt es offiziell einen Mädchenbeauftragten. Im Schuljahr 2005/06 wurde der Arbeitskreis Mädchen und Technik (MUT) gegründet, der sich schwerpunktmäßig mit den drei Arbeitsbereichen "Mädchen vor der HTL", "Mädchen in der HTL" und "Gender-Mainstreaming an der Schule" beschäftigt.
Unter der Leitung von Direktor Dipl.-Ing. Norbert Paulitsch werden in der HTL Saalfelden insgesamt 51 Schülerinnen und 608 Schüler von 82 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. "Die HTL Saalfelden ist eine vielseitige, innovative Schule mit Herz. In einem überschaubaren, fast familiären Rahmen ist es das Ziel des Lehrpersonals, die Schüler für die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten", sagte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller. In der HTL Saalfelden werden die Ausbildungsschwerpunkte Bautechnik, Mechatronik und Elektro- beziehungsweise Informationstechnik sowie die beiden dreijährigen Fachschulen für Bautechnik beziehungsweise Computer- und Kommunikationstechnik geboten.
HBLA Saalfelden ist "COOL", sozial und gesundheitsbewusst
"COOL" steht für "Cooperatives Offenes Lernen", und die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HBLA) in Saalfelden hat sich als erste Schule dazu bereiterklärt, ihren Schülerinnen und Schülern diese Möglichkeiten zu bieten. Durch die Erfüllung strenger Qualitätskriterien wurde die HBLA als erste Schule im Pinzgau "COOL"-zertifiziert und gilt damit als Impulsschule für diese Region.
Die Schüler erhalten zu den Unterrichtsthemen von den Lehrern extra angefertigte Arbeitsaufträge, die entweder alleine, zu zweit oder auch in kleinen Gruppen ausgearbeitet werden. Am Ende der "COOL-en" Stunden werden die Ergebnisse gemeinsam mit den ausgebildeten Lehrpersonen kontrolliert. Den Schülern steht es frei, wie sie ihre Zeit einteilen, solange die geforderten Ziele erreicht werden. Zusätzlich finden regelmäßige Klassenräte statt, bei denen sowohl Schüler als auch Lehrer ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge äußern können.
Die HBLA Saalfelden sieht sich als gesundheitsbewusste und soziale Schule. Bereits seit mehreren Jahren bildet die HBLA Saalfelden bei zweijährigen Seminaren in Zusammenarbeit mit der Vital-Akademie Salzburg und der Niederösterreichischen Landesakademie "Wellness- und Gesundheitsfachkräfte" aus. Die schuleigene Cafeteria führt nur Fair-Trade-Produkte, und die Schülerinnen und Schüler der Wellness-Klassen führen immer wieder Projekte durch, wie zum Beispiel einen "Gesunde-Jause-Tag" oder "Bewegungstage". Zudem gibt es die Möglichkeit eines sozialen Praktikums an der Fachschule der HBLA. Diese "soziale Woche" stellt eine wertvolle praktische Erfahrung für alle Beteiligten und eine sinnvolle Abrundung ihrer Ausbildung dar.
In der Höheren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HBLA) werden unter Leitung von Direktorin Prof. Mag. Ingrid Mittendorfer insgesamt 498 Schülerinnen und Schüler von 61 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Dabei stehen die fünfjährigen Ausbildungsschwerpunkte Medieninformatik und Internationale Kommunikation in der Wirtschaft sowie der dreijährige Zweig Gesundheit und Soziales zur Auswahl. "Die HBLA in Saalfelden ist die gelungene Verbindung allgemein bildender, wirtschaftlicher und touristischer Schwerpunkte", so Landeshauptfrau Burgstaller.
Schulentwicklungsplan 2008 bis 2018
Landeshauptfrau Burgstaller verwies bei dieser Gelegenheit darauf, dass derartige Projekte so gut umzusetzen seien, da Salzburg in Wien gut verhandelt hat: "Alle von Salzburg eingereichten Projekte für Bundesschulen finden sich im Schulentwicklungsplan für die österreichischen Bundesschulen 2008 bis 2018 wieder. Rund 160 Millionen der 1,664 Milliarden Euro, die nach diesem Plan in Österreich ausgegeben werden, fließen nach Salzburg. Das entspricht einem Anteil von zehn Prozent. Das ist ein bedeutend höherer Anteil als die Quote, die Salzburg normalerweise auf Grund seines Bevölkerungsanteiles von sechs Prozent zustehen würde."
Der Schulentwicklungsplan 2008 bis 2018 berücksichtige die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl, unterstütze die moderne Pädagogik sowie den praktischen Unterricht in Labors und Fachsälen, mache eine Erweiterung des Sport- und Kulturangebotes möglich und verbessere die Lehrerarbeitsplätze. Alle Maßnahmen wurden gemeinsam mit den Ländern auf der Basis der Umwelt-Richtlinien des Instituts für Schul- und Sportstättenerrichtung erarbeitet. Neben der Verkleinerung der Klassen sowie der Erprobung und Einführung neuer pädagogischer Konzepte bringen die Investitionen in Schulgebäude eine Steigerung der Unterrichtsqualität und schaffen nicht zuletzt auch Arbeitsplätze, sagte die Landeshauptfrau.
Zu den bis 2018 durch den Schulentwicklungsplan in Salzburg geförderten Schulen zählen neben der HTL und der HBLA Saalfelden das BG/BORG Salzburg Akademiestraße, die AHS Salzburg Liefering, die HTL Salzburg, das Akademische Gymnasium Salzburg, das Musische Gymnasium Haunspergstraße Salzburg, das BG Salzburg Zaunergasse, die AHS Salzburg Borromäum, das BG/BRG Salzburg Franz-Josefs-Kai, die Pädagogische Hochschule Salzburg, das BG Seekirchen, die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe HLW Ried/Wolfgangsee, die AHS Salzburg Umgebung/Stadt, die HAK Oberndorf, die HLW Neumarkt am Wallersee, das WSH Felbertal, die Salzburger Tourismusschulen Kleßheim und Hofgastein, die HTL Hallein, die HTL Kuchl, die Modeschule HLM Hallein, das BORG Hofgastein, das BG/BRG St. Johann im Pongau, das Schülerheim Saalfelden und das BG/BRG Saalfelden Internatshaus 3. M248-62
Franz Neumayr wird den Redaktionen für das Landespressebüro Fotos von der Eröffnung der Schule bzw. der sanierten Werkstätten anbieten.