(LK) Nach 36 Jahren im Landespressebüro, davon 22 als Leiter und Chefredakteur, tritt Dr. Roland Floimair mit 31. Dezember 2010 in den Ruhestand. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer dankte dem langjährigen Pressesprecher der Landesregierung heute, Dienstag, 28. Dezember, bei einem Abschiedsempfang "für die gute konstruktive Zusammenarbeit, für die stets erwiesene Loyalität, ganz besonders auch für die persönliche Freundschaft".
Floimair könne auf ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben im Landesdienst zurückblicken, das als Lehrer begann und bis zum Pressesprecher der Salzburger Landesregierung führte. Die Medienlandschaft sei einem rasanten Wandel unterworfen, nicht aber die Anforderungen an einen Journalisten. Floimair habe stets politisch neutral und journalistisch unabhängig agiert und das Landespressebüro zu einem modernen Medien- und Marketingzentrum des Landes weiterentwickelt, so Haslauer. Da Floimair stets Landes- und Bundesauszeichnungen abgelehnt hat, überreichte Haslauer dem scheidenden Chefredakteur als Zeichen des Dankes und Ausdruck seines persönlichen Respektes heute einen persönlich gewidmeten Ehrenbecher.
"Ich wollte handeln wie ich dachte, und habe mich nicht dem Grundsatz des Fortwurstelns verschrieben. Ich handelte nicht immer konfliktfrei, aber immer das Wohl des Landes vor Augen." So charakterisierte Floimair in seiner Dankesrede die Grundsätze seiner Arbeit. "Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer hat mir die Position anvertraut. Die Landeshauptleute Dr. Hans Katschthaler und Dr. Franz Schausberger haben sich für die Offenheit der Information eingesetzt und mir ab 1989 die Instrumente dafür zur Verfügung gestellt. Ich hatte auch Glück, weil mir mein Vorgänger Eberhard Zwink sehr gute Strukturen hinterließ. Die Verteidigung der, wie Univ.-Prof. Dr. Michael Schmolke sie nannte, Magna Charta des Landespressebüros, nach der sich die Berichterstattung an der Selbstverantwortung und journalistischen Unabhängigkeit des Sprechers der Landesregierung orientiert, blieb mir für meine letzten Berufsjahre vorbehalten; wobei ich sie mit intellektueller Streitlust bis auf den letzten Beistrich behaupten konnte", führte Floimair weiter aus. Nach 40 Jahren unter Volldampf im Beruf möchte er Verfügbarkeit gegen Freiwilligkeit tauschen. Er danke der Politik und der Verwaltung für das Ermöglichen, Gewähren und Verstehen.
Lebenslauf von Roland Floimair
Roland Floimair ist am 13. Mai 1948 in Berndorf geboren. Er besuchte die Hauptschule in Seekirchen, absolvierte die Bundes-Lehrerbildungsanstalt in Salzburg und arbeitete danach als Volksschullehrer auf der Vorderfager und in Seekirchen. Er studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Publizistik und promovierte am 4. Juli 1974 zum Doktor der Philosophie an der Universität Salzburg. Am 18. November 1974 begann er seine Tätigkeit im Landespressebüro; am 1. Jänner 1986 wurde er zum Leiter des Referates 0/31 "Redaktion und Verlag" bestellt. Von 1. September 1989 bis zum 31. Dezember 2010 stand er als Chefredakteur an der Spitze der Fachabteilung 0/3 "Landespressebüro".
In seiner Zeit als Leiter erfolgte der Ausbau des Landespressebüros von einem traditionellen Presse- und Informationszentrum zum modernen Medien- und Marketingzentrum des Landes. Die Einführung einer Corporate Identity und Corporate Design-Linie als erstes österreichisches Bundesland, die Etablierung von PR und Marketing und der Beginn der Produktion von Videos in einem eigenen Filmstudio tragen ebenso die Handschrift Floimairs wie der Aufbau und die Verantwortung für den gesamten Internet-Auftritt des Landes. Die Einrichtung des Webshops "Landversand" für die Bestellung von Landesprodukten, die Schaffung einer Plattform für Medientermine und die Einführung eines elektronischen Pressespiegels, des "Presseclippings" für Landesregierung, Landtag und Landesverwaltung, gehen auf seine Initiative zurück.
Sein großes Augenmerk galt dem Publikationssektor. Hier sind folgende Meilensteine zu nennen: der Ausbau der 4-seitigen Landeszeitung zur mindestens 32-seitigen, monatlichen Publikation "Unser Land" und in weiterer Folge die Kooperation mit der Stadt Salzburg beim Magazin "salzburger monat" (bis Ende 2009), die Wirtschaftszeitung "Top-Standort", die elektronische Mitarbeiterzeitung "ON" sowie die Zeitschrift "Land & Europa". Unter Floimair erfolgte die Weiterentwicklung der Schriftenreihe des Landespressebüros, ergänzt um die neuen Reihen "Umgesetzt" und durch Herausgabe des Jahrbuches für Politik zusammen mit Herbert Dachs (seit 1999). In Zusammenarbeit mit Verlagen konnten u.a. große Projekte wie die "Lesebücher zur Geschichte Salzburgs", die "Ära Haslauer", "Der Generalintendant" oder "Die 90er Jahre" (in Vorbereitung) verwirklicht werden.
Als Sprecher der Bundesländer gelang ihm die Sicherung des Salzburg-Standortes des Kuratoriums für Journalistenausbildung. Er war Vertreter des Landes in der Regionalradiobehörde und gefragter Vortragender bei Lehrgängen und Symposien. Floimair ist Mitglied des österreichischen PEN-Clubs. o284-25
Franz Neumayr wird den Redaktionen für das Landespressebüro Fotos anbieten.