(LK) "Ihm ging es nie darum, sich selber ein Denkmal zu setzen. Durch seine Arbeit hat er aber dazu beigetragen, dass auch für die Generationen nach uns Denkmäler erhalten blieben wie zum Beispiel in Hallein oder am Salzburger Hauptbahnhof." Dies erklärte Museumsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer heute, Donnerstag, 29. November, beim Fest anlässlich der Verabschiedung von Landeskonservator Hofrat Dr. Ronald Gobiet in Schloss Leopoldskron.
"Visionäres zeichnet ihn aus. Viele seiner Gesprächspartner kennen auch seine Hartnäckigkeit, mit der er Gebäude schützt. Für seine Tätigkeit, die nicht immer einfach war, möchte ich Ronald Gobiet herzlich danken", sagte Haslauer und überreichte dem scheidenden Landeskonservator einen persönlichen Ehrenbecher. Das Landeskonservatorat für Salzburg ist die erste Ansprechstelle für alle Fragen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege im Bundesland Salzburg. Die Genehmigung und Betreuung von Restaurierungen, Umbauten und Revitalisierungsvorhaben von denkmalgeschützten Objekten, Unterschutzstellungen und archäologische Grabungen zählen zu Aufgabenschwerpunkten.
Salzburg verfügt in Stadt und Land über einen reichen Schatz an Denkmälern: Sakralbauten, Burgen und Schlösser, Bürger- und Bauernhäuser, Bildsäulen, historische Gärten, Brunnen und Gemälde begegnen auf Schritt und Tritt jedem, der mit offenen Augen durch die Straßen geht oder übers Land fährt. "Es ist dieser umfangreiche Bestand an Kulturgütern, der Salzburg für seine Bewohner so lebenswert und für seine Gäste so attraktiv macht. Dieses reiche Erbe braucht Schutz und Pflege. Das Landeskonservatorat kämpft für die Bewahrung dieses Erbes und für seine Instandhaltung und fachgerechte Restaurierung", sagte Haslauer.
Lebenslauf Ronald Gobiet
Ronald Gobiet wurde am 20. April 1947 geboren. Sein Vater war hauptberuflich Psychoanalytiker, hat aber auch Kunst gesammelt. Er wuchs in einer sehr kunst- und kulturinteressierten Familie auf und absolvierte eine Ausbildung als Kunsthistoriker. Seit 1977 im Landeskonservatorat für Salzburg tätig setzte Gobiet in den 1990er Jahren wichtige Akzente bei der Erhaltung der Altstadt von Hallein und bei Schwerpunktveranstaltungen und Publikationen zur mittelalterlichen Wandmalerei in Piesendorf und Bad Gastein.
Am 1. November 2003 wurde Ronald Gobiet nach der Pensionierung von Walter Schlegel zum Landeskonservator bestellt. Er betrieb eine Reihe ambitionierter Restaurierungsprojekte, wobei sein besonderes Augenmerk der Durchsetzung internationaler Qualitätsstandards bei Vorbereitung, Umsetzung und Dokumentation der Restaurierungen lag. Unter der Vielzahl von Restauriervorhaben der vergangenen Jahre seien als Beispiele in der Stadt Salzburg die Sanierung der Mariensäule auf dem Domplatz, die Restaurierung des Residenzbrunnens, die Neutor-Sanierung, die Restaurierung der Faistauer-Fresken im Haus für Mozart und der Wandmalereien im Schloss Freisaal genannt, weiters die Nach-Sanierung der Fassade des Salzburger Doms; außerhalb der Landeshauptstadt die Sanierung von Schloss Urstein in Puch oder die im heurigen Jahr abgeschlossene Außensanierung der Wallfahrtskirche St. Leonhard bei Tamsweg. Erwähnung verdienen auch die Wiederaufstellung und Sanierung der Skulpturen im Park von Schloss Leopoldskron – was schließlich auch zur Rekonstruktion eines Teils der Parkanlage von Max Reinhardt geführt hat.
Nach neun Jahren im Amt tritt Ronald Gobiet am 30. November als Landeskonservator für Salzburg in den Ruhestand. "In diesen neun Jahren hat sich das Gesicht der Denkmalpflege in Salzburg grundlegend verändert", sagte Haslauer. Auch im Ruhestand wird Ronald Gobiet der Denkmalpflege nahe bleiben. So möchte er weiterhin die Denkmalpflegemesse Monumento begleiten, die vom 16. bis 18. Jänner 2014 zum zweiten Mal in Salzburg stattfinden wird. q269-60e