(LK) In seiner Zeit als Direktor des Museums der Moderne in Salzburg habe sich Toni Stooss durch zahlreiche Ausstellungen und Publikationen von der klassischen Moderne über thematische Ausstellungen bis zu Präsentationen der Gegenwartskunst bleibend Verdienste um das kulturelle Leben in Salzburg erworben. Dies betonte gestern, Donnerstag, 30. Jänner, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer bei der Überreichung des Großen Verdienstzeichens des Landes Salzburg an Toni Stooss. Ihm sei es zu verdanken, dass Werke internationaler Künstler wie Alexander Hahn, Markus Raetz, Rebecca Horn, Jürgen Klauke, Chuck Close und Alex Katz sowie der Klassiker Paul Klee, Max Ernst und Alberto Giacometti in Salzburg zu sehen waren, ehe mit der Sommerausstellung 2013 "Flowers & Mushrooms" die 40jährige Tätigkeit als Ausstellungsmacher und Kurator von Toni Stooss zu Ende ging.
"Toni Stooss hat das Haus ruhig und sachlich geführt und mehrmals bei der Eröffnung von Ausstellungen seinen Sinn für Humor und feine Ironie bewiesen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat, den ich von 2004 bis Juli 2013 geleitet habe, war immer angenehm", sagte der Landeshauptmann. Durch beachtenswerte Ausstellungen sei es ihm gelungen, die Besucherzahlen zu steigern, und neben dem Haus auf dem Mönchsberg wurde das Rupertinum im Bereich Fotografie innerhalb Österreichs und Europas positioniert. Die Übernahme der Sammlung Fotografis, die die Bank Austria dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat, und die Schenkung von Thaddaeus Ropac waren wichtige Stationen auf diesem Weg.
Bei der Aufzählung der Verdienste des Ausgezeichneten müssen, so Haslauer, auch die Restituierung des Klima-Werkes "Litzlberg am Attersee" und die Adaptierung des Wasserturms auf dem Mönchsberg für die Kunstvermittlung erwähnt werden. Die Rückgabe des Klimt-Werkes aus der Zeit um 1914/15 an den rechtmäßigen Erben Georges Jorisch habe indirekt die Chance auf die Sanierung des Wasserturms eröffnet, da der Erbe in Anerkennung für die persönlichen Bemühungen von MdM-Direktor Stooss dem Land in zwei Schritten eine Million Euro geschenkt habe. Weitere 53.000 Euro stellt er für den Umbau des Wasserturms zum Amalie Redlich-Turm zur Verfügung. Die Sanierung und Adaptierung des Wasserturms startete im März vergangenen Jahres und soll demnächst abgeschlossen werden.
Toni Stooss wurde am 13. Juli 1946 in Bern geboren, wo er Kunstgeschichte, Archäologie und Publizistik studierte. 1970 wechselte er an die Freie Universität Berlin und arbeitete zunächst als Kunstkritiker und für das Schweizer Fernsehen. In weiterer Folge war er unter anderem als Kurator für die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin, beim Deutschen Akademischen Austauschdienst, als Ausstellungsleiter am Kunsthaus Zürich, als Direktor der Kunsthalle Wien und als Direktor des Kunstmuseums Bern tätig. Seit Jänner 2002 ist Toni Stooss freischaffender Kunsthistoriker und Kurator und seit Anfang 2003 betreute er in Appenzell die Sammlung der Stiftung Liner sowie die Kunsthalle Ziegelhütte. Von 2006 bis 2013 war er schließlich als Nachfolger von Dr. Agnes Husslein Direktor des Museums der Moderne in Salzburg. s24-35