(LK) "Ingela Bruner trat stets für wissenschaftliche Exzellenz, Transparenz und Objektivität ein, und diese Grundsätze verankerte sie zu Beginn ihrer Tätigkeit als Vorsitzende des Wissenschafts- und Forschungsrates des Landes Salzburg in den 'Prinzipien des Rates', die eine wesentliche Grundlage bei der Ausarbeitung von Ratsempfehlungen bildeten. Ihre Arbeit für diese Einrichtung und für den Forschungsstandort Salzburg war von diesen Grundsätzen geprägt, unabhängig von persönlichen, fachlichen oder politischen Präferenzen der Beteiligten und Gesprächspartner." Mit diesen Worten würdigte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer in einem Nachruf die Verdienste von Dipl.-Ing. Dr. Ingela Bruner, die vergangene Woche verstorben ist.
Ingela Bruner habe immer das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht und dabei niemanden ausgeschlossen. Ihre Gesprächskultur war von Respekt, Sachlichkeit und von ihrem Bestreben, nicht nur für Salzburg die beste Lösung zu erreichen, sondern eine Lösung, die von allen Beteiligten angenommen werden konnte, geprägt gewesen. Es sei ihr dabei stets gelungen, durch ihr gut überlegtes, vorausschauendes und strategisches Abwiegen von individuellen Bedürfnissen, Erfordernissen und Möglichkeiten, umsetzbare Empfehlungen auszuarbeiten, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Qualität und Transparenz erfolgten und dazu beitragen sollten, Forschungsstrukturen in Salzburg zu verbessern und die Forschungsleistungen sichtbarer zu machen.
"Die alleinige Finanzierung einer Stiftungsprofessur im Bereich 'Strukturbiologie' durch das Land Salzburg, der Abschluss eines Kooperationsabkommens zwischen dem Land Salzburg und der Christian Doppler-Forschungsgesellschaft, die Errichtung einer Forschungsstelle der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg und viele andere Empfehlungen des Rates stehen beispielhaft für Erfolge, die ohne das Engagement von Ingela Bruner nicht – oder nur zum Teil – möglich gewesen wären", betonte der Landeshauptmann.
Nach Abschluss des Französischen Baccalauréats mit Auszeichnung am Lycée Français de Vienne studierte Ingela Bruner an der University of Toronto (Faculty of Applied Science and Engineering) und anschließend an der Technischen Universität Wien Maschinenbau, legte aber auch Prüfungen in den Fächern Verfassungs- und Verwaltungsrecht, Volkswirtschaftslehre und Betriebliche Wirtschaftslehre ab. 1978 erhielt Ingela Bruner den Ledwinka Preis der Technischen Universität Wien und 1979 den Staatspreis für Energieforschung. Als erste Frau in Österreich promovierte Ingela Bruner 1979 im Fach Maschinenbau zum Doktor der Technischen Wissenschaften.
Dr. Ingela Bruner war seit 2002 Mitglied des damals neu eingerichteten Wissenschafts- und Forschungsrates (WFR) des Landes Salzburg, dessen Vorsitz sie von der konstituierenden Sitzung des Rates im Jahr 2002 bis 2007 führte, und von 2007 bis 2010 war sie als stellvertretende Vorsitzende des WFR tätig. Im Oktober 2013 legte sie ihre Funktion im Gremium aus gesundheitlichen Gründen zurück. s79-33