(LK) Seit Anfang September passierten mehr als 350.000 Flüchtlinge Salzburg in Richtung Deutschland, an Spitzentagen waren es bis zu 10.000. Für viele von ihnen war die alte Autobahnmeisterei der Asfinag in Liefering Zwischenstation. Dort wurden sie verpflegt, versorgt, konnten duschen und hatten ein Bett zur Verfügung.
Am Freitag vergangener Woche wurde das so genannte Camp Asfinag stillgelegt. Gestern, Dienstag, 29. März, Abend kamen dort noch einmal die freiwilligen Helferinnen und Helfer zusammen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrätin Martina Berthold bedankten sich bei ihnen für die Tausenden unentgeltlichen Arbeitsstunden und das große Engagement bei der Flüchtlingsbetreuung.
"Die großartige Arbeit aller freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie der Einsatz- und Hilfsorganisationen zeigen auch die beeindruckenden Zahlen. Seit Ende September, als die ehemalige Autobahnmeisterei für Transitflüchtlinge geöffnet und Anfang Oktober auf 1.500 Übernachtungsplätze ausgebaut wurde, sind dort bis heute mehr als 150.000 Flüchtlinge versorgt und mehr als 200.000 Portionen Essen zubereitet worden. Mehr als 1.000 Freiwillige haben zum Teil im Vier-Schichtbetrieb 150 Tonnen Kleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel verteilt. Es wurden vier Großraumzelte, drei Schlafzelte, ein Essenszelt, vier Duschcontainer, elf WC-Container sowie 500 Laufmeter Bauzaun aufgestellt. Gemeinsam mit den Sanitätern des Bundesheers haben Rotes Kreuz, Samariterbund und Malteser 28.000 Personen dort behandelt und 575 Krankentransporte durchgeführt. Es ist großartig, wie hier Hand in Hand zusammengearbeitet wurde, um ein gutes Zeichen zu setzen und die Flüchtlinge entsprechend zu versorgen. Gemeinsam ist es uns in Salzburg gelungen, die Situation so vorbildhaft zu bewältigen", so Landeshauptmann Haslauer.
Landesrätin Berthold nutzte die Gelegenheit zum persönlichen Dank an die Helferinnen und Helfer: "Viele habe ich am 31. August bei der Hilfe für die ersten Flüchtlinge am Bahnhof Salzburg kennengelernt. Mehr als ein halbes Jahr lang haben freiwillige Helferinnen und Helfer, Hilfs- und Einsatzorganisationen und Behörden im gemeinsamen Zusammenspiel eine neue Dimension des Helfens in Salzburg umgesetzt. Das gibt mir Zuversicht, dass wir auch kommende Herausforderungen gemeinsam bewältigen werden."
Unzählige freiwillige Helferinnen und Helfer von Rotem Kreuz, Caritas, Train of Hope, Bauern helfen Bauern, Muslim Hands, Dolmetscher und viele andere mehr sowie zahlreiche Einsatzkräfte der Einsatzorganisationen Bundesheer, Feuerwehr und Polizei sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Stadt und Land Salzburg sorgten im vergangenen halben Jahr für einen humanitären Umgang und die Betreuung der Menschen auf der Flucht.
Das Camp Asfinag war von Ende September bis 25. März in Betrieb. In der gemeinsamen Einsatzleitung von Land und Stadt waren etwa 30 Landesbedienstete tätig. Diese 30 Personen gehören dem erweiterten Landeseinsatzstab ein. Sollte sich die Situation wieder verändern, kann der Betrieb binnen 48 Stunden hochgefahren werden.
Zu Beginn kamen die Flüchtlinge hauptsächlich mit Zügen und reisten über den Salzburger Hauptbahnhof weiter nach Deutschland. Gleichzeitig wurden Mitte September an der Grenze Saalbrücke zu Freilassing ein Stützpunkt im früheren Grenzgebäude sowie danach das Camp Asfinag in der früheren Autobahnmeisterei in Liefering eingerichtet. Diese sollten den Bahnhof entlasten. Das anfängliche Notquartier in der Autobahnmeisterei mit rund 500 Betten wurde laufend adaptiert, sodass zuletzt winterfeste Plätze für 780 Personen zur Verfügung standen. 160330_22 (kg/grs)
Weitere Informationen: Christian Blaschke, Büro Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Tel.: 0662/8042-2325, E-Mail: christian.blaschke@salzburg.gv.at