Erste Schritte zurück zur Normalität im Krankenhaus-Betrieb

Koordinierte landesweite Umstellung / Bereit sein für „zweite Welle“ / Zweiter Patient aus Frankreich auf dem Weg der Besserung
Salzburger Landeskorrespondenz, 17. April 2020

(LK)  Salzburgs Spitäler haben dank koordinierter Planung und sehr guter Zusammenarbeit die erste Anstiegsphase bei den Corona-Fällen gemeistert, die Kapazitäten waren zu jedem Zeitpunkt ausreichend. Jetzt wird die Rückkehr zum Normalbetrieb geplant. Für eine neuerlichen Covid-19-Anstieg bleiben die Spitäler allerdings bereit.

 

„Wir sind gerade dabei, in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit allen Krankenhäusern in Salzburg, den Spitalsbetrieb wieder Schritt für Schritt hoch zu fahren. Mich erinnert das an die Anfangsphase der Corona-Krise als wir alle gemeinsam mit allen Einrichtungen in Salzburg innerhalb weniger Tage die Versorgung der Covid- wie auch Nicht-Covid-Patienten auf die Beine gestellt haben, sodass wirklich jeder bestmöglich medizinisch versorgt war. Genau so müssen wir das jetzt im salzburgweiten Gleichschritt hinbekommen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl. Die Phase sei jetzt wieder sehr arbeitsintensiv und brauche die Zusammenarbeit aller Krankenhäuser im Land. Und er fügt hinzu: „Einen Zusatzpunkt müssen wir jetzt aber immer im Hinterkopf haben: Dass eine weitere Infektions-Welle kommen könnte und wir sehr flexibel und schnell auch darauf wieder reagieren müssen.“

 

77-Jähriger Franzose muss nicht mehr beatmet werden

Vorsichtig positive Nachrichten gibt es aus dem Covid-Haus am Uniklinikum Campus LKH: So konnte einer der ursprünglich drei Patienten, die am 1. April aus der Moselregion in Frankreich nach Salzburg überstellt wurden, extubiert werden. „Das heißt, der 77-Jährige kann wieder selbstständig atmen und befindet sich auf dem Weg der Besserung“, teilt Primar Richard Greil, Leiter des Krisenstabs Medizin Covid-19, mit.

Akt der europäischen Solidarität

Ein weiterer Patient aus Frankreich (68) wurde nach zwei negativen Corona-Tests bereits am Dienstag dieser Woche zurück nach Metz überstellt. Der dritte Patient aus Frankreich (67) wird weiterhin auf der Intensivstation des Covid-Hauses beatmet. „Wir hatten die Kapazitäten und haben mit großer Sorge die Lage in Italien, Spanien und auch Frankreich beobachtet. Für mich war und ist die Aufnahme der drei Patienten aus Frankreich ein Akt der europäischen Solidarität und wir haben damit Leben gerettet“, so Christian Stöckl.

Erstmals Plasma-Therapie

Des Weiteren meldet Alexander Egle, medizinischer Leiter des Covid-Hauses, dass ein erster Intensiv-Patient im Rahmen einer experimentellen Therapie erstmals in Salzburg mit Covid-Rekonvaleszenten-Plasma behandelt wurde. „Der Patient konnte selbst keine Antikörper bilden, hat daher zwei Beutel erhalten und zeigt deutliche Anzeichen einer Besserung“, so Egle. Hergestellt wurde das Rekonvaleszenten-Plasma im Universitätsinstitut für Transfusionsmedizin: „Die Kooperation mit dem Covid-Team ist sehr gut, die Spenderinnen und Spender sind motiviert, das Rote Kreuz und die Medien waren bei der Suche sehr unterstützend“, berichtet Institutsleiterin Eva Rohde.

Jüngstem Corona-Intensivpatienten geht es besser

Außerdem konnte der bislang jüngste Intensiv-Patient, ein 38-Jähriger, extubiert und von der Intensiv- wieder auf die Normalstation verlegt werden. Sein Krankheitsverlauf ist kein Einzelfall: „Die Corona-Patienten auf der Intensivstation sind fast um zwölf Jahre jünger als jene, die im Covid-Haus sind. Die Vorstellung, dass nur besonders betagte Patienten beatmet werden müssen, ist ein Irrtum“, erläutert Primar Greil. LK_200417_63 (sm/mel)

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