Gesundheit: Großer Budgetdruck fordert die Bundesländer

Konferenz der Länderreferenten will effizienteres System schaffen / Verbesserung bei Patientenlenkung und Leistungskatalog gefordert
Salzburger Landeskorrespondenz, 16. Mai 2025

(LK)  Im Rahmen der Konferenz der Gesundheitsreferentinnen und -referenten der Bundesländer wurden unter dem Vorsitz von Landesrätin Daniela Gutschi, gemeinsam mit Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig, die aktuellen Themen und Herausforderungen diskutiert und entsprechende Beschlüsse dazu gefasst. Im Fokus standen aufgrund der angespannten Budget- und Personalsituation im Gesundheitsbereich vor allem auch konkrete Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Reform des Gesundheitswesens in Österreich.

23 Tagesordnungspunkte wurden heute von den anwesenden Gesundheitsreferentinnen und -referenten behandelt. „Wir kämpfen an allen Ebenen mit dem Budgetdruck und der demografischen Entwicklung. Gleichzeitig wollen wir die außergewöhnlich gute Versorgung im ambulanten und stationären Bereich beibehalten und auch weiterentwickeln. Hier ziehen Bund und Länder an einem Strang“, betont Landesrätin Daniela Gutschi zu Beginn der Pressekonferenz. 

Fokus auf Kindergesundheit

Landesrätin Daniela Gutschi streicht bei der Pressekonferenz die Gesundheitsversorgung von Kindern hervor. „Als Gesundheits- und Bildungslandesrätin liegt mir auch die Verbesserung der Gesundheitsvorsorge für unsere Kinder am Herzen. Dazu braucht es neben einer Reform des Schularztwesens auch die Prüfung der Möglichkeiten für die Einführung von Schoolnurses. Auch die Weiterentwicklung des Mutter-Eltern-Kind-Passes wurde in Verbindung mit einer einheitlichen elektronischen Dokumentation auf Landes- und Bundesebene besprochen.“

Österreichweite Initiative zu ME/CFS

Ein Punkt bei der Konferenz der Gesundheitsreferentinnen und -referenten war die Frage der Versorgung von Betroffenen mit ME/CFS, dem Chronischen Fatigue Syndrome. „Die Patientinnen und Patienten haben hier zumeist einen langen Leidensweg hinter sich. Alle Länder sind sich gemeinsam mit dem Bund einig, dass wir österreichweit Maßnahmen setzen wollen, um die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sicher zu stellen. Egal, wo man in der Republik zu Hause ist. Hier braucht es einen niederschwelligen und aufsuchenden Zugang, denn viele Menschen können das Bett nicht verlassen“, sagt Landesrätin Daniela Gutschi.

Besseres Patientenlenksystem mit 1450

„Unser Gesundheitssystem ist im europäischen Vergleich ein gutes. Dennoch sind viele Bürgerinnen und Bürger unzufrieden. Wir müssen die Menschen besser durchs System führen und die Ressourcen richtig einsetzen“, so Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig. Dazu gehört laut ihr ein gutes Patientenlenksystem wie 1450. „Dieses Instrument wollen und müssen wir ausbauen. Unser gemeinsames Bestreben wird es sein, dass alle Bürgerinnen und Bürger wissen, dass ich bei 1450 anrufen kann und hier alle Info bekomme, die ich brauche. Auch Terminvereinbarungen sollen in Zukunft über 1450 möglich sein“, so Königsberger-Ludwig, für die es heute die erste Konferenz in ihrer neuen Rolle war.

Einheitlicher Leistungskatalog gefordert

Darüber hinaus fordert die Konferenz der Gesundheitsreferentinnen und -referenten eine langfristige Finanzierung von Vorsorgeleistungen der Sozialversicherungen und einen bundesweit einheitlichen Leistungskatalog. „Es ist ein Gebot der Stunde, dass wir mit den Sozialversicherungsträgern in Gespräche treten für einen einheitlichen Leistungskatalog. Kein Österreicher und keine Österreicherin versteht, dass es in Salzburg andere Leistungen gibt als in Niederösterreich. Der Katalog muss entrümpelt werden, wenn etwas nicht mehr zeitgemäß ist und aber auch neue Leistungen bieten“, so die Staatssekretärin. Wichtig sei zu jeder Zeit die Effizienz und Transparenz der Leistungen zu erhöhen sowie langfristig Kosten durch frühzeitige Erkennung und Behandlung schwerer Erkrankungen zu senken.

Schulterschluss von Bund und Länder

Neben Landesrätin Daniela Gutschi und Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig hat auch Landesrat Karlheinz Kornhäusl aus der Steiermark an der Pressekonferenz teilgenommen. „Die Vielfalt des österreichischen Gesundheitssystems ist einzigartig und die Probleme und Herausforderungen können wir nur gemeinsam lösen. Daher benötigen wir starke Ordinationen in den Gemeinden, Primärversorgungszentren in den Regionen sowie schlagkräftige Spitäler und Universitätskliniken. Dabei gilt, dass wir gemeinsam mit allen Beteiligten – Sozialversicherungen sowie Interessensvertreter - an einem Strang ziehen müssen“, so Kornhäusl. Im Oktober 2025 wird die nächste Konferenz in Graz stattfinden.


Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250516_22 (bk/ap)