Dem Landesdienstleistungszentrum wird bereits technisches Leben eingehaucht

Fertigstellung des Rohbaus und Start des Innenausbaus laufen parallel / Bis zu 500 Handwerker gleichzeitig auf der Baustelle / Video-Reportage
Salzburger Landeskorrespondenz, 01. September 2025

(LK)  Was mit dem Abriss des alten Amtsgebäudes im Bahnhofsviertel der Landeshauptstadt und einer riesengroßen Baugrube begonnen hat, hat sich mittlerweile zu einer beeindruckenden Hochleistungsbaustelle entwickelt, die sich über 13 Stockwerke erstreckt. Zu Spitzenzeiten sind für den Bau des Landesdienstleistungszentrums (LDZ) bis zu 500 Handwerker gleichzeitig vor Ort. Es ist in allen Bereichen eine logistische Meisterleistung und durch die Modulbauweise konnte das modernste Verwaltungsgebäude Österreichs in die Höhe schießen.

Es wuselt auf Salzburgs spektakulärster Baustelle für das Landesdienstleistungszentrum im Bahnhofsbereich. Im Innenhof werden gerade die fertigen Fassaden-Module zusammengebaut und mit den riesigen Kränen an Ort und Stelle gebracht. Ein wenig höher werden die Photovoltaikpaneele an der Außen- und Innenseite montiert, dort wird gesägt, hier wird der Trockenbau verbaut, dort die Kabel bereits eingezogen. Man hat das Gefühl, auf vier Baustellen gleichzeitig zu sein – und das täuscht nicht. Hier passiert nichts nacheinander, sondern alles gleichzeitig. Eine Megaleistung – logistisch und bautechnisch.

Schnelligkeit durch Hybridbauweise

Der Rohbau des modernsten Verwaltungsgebäudes Österreichs hat vor kurzem sein oberstes Stockwerk erreicht, obwohl vor wenigen Monaten erst die Kellergeschoße fertiggestellt wurden. Möglich ist das durch die Hybrid-Bauweise aus Holz und Beton und die Vorfertigung der Elemente für den Modulbau. Mia Flieher von der Projektleitung des Landes erklärt, was aktuell auf der Megabaustelle passiert: „Die Betonbauarbeiten sind so gut wie fertig. Jetzt geht es nur mehr darum, dass man auch den Holz-Hybridbau fertig macht. Parallel dazu beginnen wir schon die Fassaden einzusetzen, um das Gebäude rundherum zu schließen.“

Rohbau und Ausbau gleichzeitig

Die Übergabe des Gebäudes von der Baufirma an das Land Salzburg ist bereits im Spätherbst 2026 geplant. Und dieser straffe Zeitplan hält auch, dank einer ausgeklügelten Vorgehensweise. „Normalerweise macht man ja bei einem Gebäude zuerst den Rohbau und dann den Ausbau. Bei uns läuft das aber alles parallel“, erklärt Flieher. Daher sieht man im unteren Bereich bereits die fertigen Fassadenteile inklusive Photovoltaik-Modulen, Fenstern und Jalousien. Im Innenbereich, der übrigens eine Netto-Nutzfläche von rund 49.600 Quadratmetern umfasst, werden bereits Kabel eingezogen und mit dem Trockenbau losgelegt.

Firstfeier im November

Aufgrund des raschen Voranschreitens ist ein Meilenstein, den jeder Häuslbauer kennt, auch für die Baustelle des Landesdienstleistungszentrums bereits in Sichtweite. „Die Firstfeier macht man dann, wenn man mit dem Rohbau fertig ist. Bei uns ist sie Ende November geplant und da ist dann auch schon einiges an Ausbau passiert. Das freut mich besonders, denn das zeigt, dass wir voll im Zeitplan sind“, so Mia Flieher von der Projektleitung. Vor der Firstfeier wird auch noch eine „Musterfläche“ eingerichtet, auf der alle Details des Innenausbaus – von Türklinke bis Sanitäranlagen – ausprobiert werden können. Das, was hier bald entschieden wird, setzt sich dann im gesamten Gebäude fort.

LDZ – Die nächsten Schritte im Überblick

  • Fertigstellung der Betonarbeiten und des Holz-Hybridbaus
  • Montage der Fassade inklusive Photovoltaik-Modulen und Fenstern
  • Parallel dazu findet bereits der Innenausbau statt
  • Aufbau der Musterfläche voraussichtlich bis Ende Oktober
  • Firstfeier ist für Ende November geplant
  • Übergabe von Baufirma an Land Salzburg (Bauherr) Ende 2026
  • Parallel dazu wird der Umzug der Landesmitarbeiter und -mitarbeiterinnen geplant

Investition für Wirtschaft, Bevölkerung und Verwaltung

1.300 moderne Arbeitsplätze und ein großer, offener Bürgerservicebereich entstehen im Bahnhofsviertel der Landeshauptstadt und werden ab 2027 Verwaltung und Bevölkerung näher zusammenbringen. Die Gesamtkosten belaufen sich wie vorgesehen auf rund 300 Millionen Euro, exklusive Baupreisindexierung. „Das ist die Summe, die auch im Regierungsbeschluss dafür vorgesehen ist“, erklärt Flieher und ergänzt: „Die Baukosten betragen rund 200 Millionen Euro netto. Weitere 100 Millionen Euro sind für zum Beispiel Grundstücksankäufe, Übergangsquartiere, Planungsleistungen, Projektnebenleistungen, Reserven und Abgaben an Behörden eingeplant.“ Die Investition ist eine wichtige Konjunkturstütze für die Salzburger Wirtschaft und sichert wichtige Arbeitsplätze.

Bauherr lobt Baufirma

Platzmangel und Logistik ist übrigens auf einer Baustelle dieser Größenordnung und inmitten einer Stadt umgeben von Bus, Bahn und Straßenverkehr die größte Herausforderung. Das hat die Baufirma ARGE HABAU – Swietelsky aber offenkundig gut im Griff. „Es ist ganz großartig zu beobachten, wie strukturiert und gut die Dinge angeliefert werden, wo sie gelagert werden und wie sie in die Geschoße verteilt werden. Und wenn man zum Beispiel mit anderen Baustellen einen Vergleich zieht, dann sieht man, dass hier besonders sauber und genau gearbeitet wird“, schildert Mia Flieher, die als Mitglied der Projektleitung das Land Salzburg als Bauherr vertritt.

Jahrhundertprojekt für Landesdienst

Beim Jahrhundertprojekt für die Landesverwaltung wurden seit Jahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinbezogen. In Dutzenden Workshops, Besprechungen und Feedbackrunden wurden die Ideen und Wünsche berücksichtigt. Projektgruppen innerhalb der Abteilungen beschäftigten sich intensiv mit den Anforderungen der Verwaltung an das neue Gebäude und die modernen Arbeitswelten konnten sozusagen unter realen Bedingungen in einer Testfläche, die dafür extra eingerichtet wurde, ausprobiert werden. Zu den modernen Arbeitsplätzen kommen eine eigene Kantine, in der frisch gekocht wird, ein Kindergarten, ein Bewegungsraum und vieles mehr.

Jahrhundertprojekt für die Bevölkerung

Das LDZ ist auch ein Jahrhundertprojekt für die Bevölkerung. Bereits jetzt zeichnet sich der Eingang zum großen und offenen Bürgerservicebereich ab. Hier werden die Salzburgerinnen und Salzburger sowie die Verwaltung enger zusammenrücken und die wichtigsten Serviceleistungen der Verwaltung unter einem Dach finden. Das LDZ im Bereich des Salzburger Hauptbahnhofes ist perfekt an den öffentlichen Verkehr angebunden und daher sehr leicht zu erreichen. „Uns war es ganz wichtig und es war auch der Auftrag der Landesregierung, sehr offen und einladend für die Bürgerinnen und Bürger zu bauen. Man soll gerne zu uns kommen, dazu trägt auch das für alle offene Café bei“, so Mia Flieher.

Wenige Anrainer-Beschwerden

Rund um die Baustelle befindet sich nicht nur der Hauptbahnhof und zum Beispiel Hotels oder eine Schule, sondern auch Bewohnerinnen und Bewohner. Die dürften sich mit der Megabaustelle gut arrangiert haben. „Erstaunlicherweise haben wir sehr wenig Beschwerden. Wir haben dem aber auch ein bisschen vorgebeugt, indem wir die Anrainer entsprechend informiert haben, was wann passiert. Die größte Last für sie war mitunter sicherlich der Abbruch. Die Bauarbeiten, die jetzt hier stattfinden, sind ja nicht mehr so lärmend und nicht mehr so staubintensiv. Insofern hat sich das alles im Vergleich zur Abbruchphase sehr beruhigt“, so Flieher.

Eckpunkte Landesdienstleistungszentrum

  • Spatenstich am 12. Jänner 2024
  • Geplante Fertigstellung: Ende 2026
  • Modernstes Verwaltungsgebäude Österreichs
  • Baukosten: rund 200 Millionen Euro netto
  • Weitere Kosten: Rund 100 Millionen Euro für zum Beispiel Grundstücksankäufe, Übergangsquartiere und Abgaben an Behörden
  • Platz für rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung sowie großes und offenes Bürgerservice. Derzeit sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 26 Standorte verteilt. Die meisten finden dann im Landesdienstleistungszentrum unter einem Dach Platz. Davon verspricht man sich Synergien und effizientere Verwaltung für die Bevölkerung.
  • 13 Stockwerke - zehn oberirdisch, drei unterirdisch
  • Nettonutzfläche: Rund 50.000 Quadratmeter
  • Holz-Hybridbauweise: Rund 2.500 Holzträger und rund 540 Holzstützen
  • Rund 17.200 Stufen, 13 Lifte und zirka 1.800 Türen
  • In einer Kantine werden bis zu 800 Essen täglich frisch gekocht
  • Rund 220 Bohrpfähle, die zirka 40 Meter in den Untergrund gehen, tragen das Gebäude
  • Geplant vom Architekturbüro Burtscher-Durig
  • Umsetzung: Bietergemeinschaft Habau-Swietelsky, ARGE LDZ

Ausführliche Kommunikation

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen des Landes Salzburg wurden und werden ausführlich über das Projekt Landesdienstleistungszentrum informiert. Das wird in den kommenden Wochen und Monaten in der internen Kommunikation intensiviert. Die Themen, die für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wesentlich für einen möglichst reibungslosen Übergang in die neue Wirkungsstätte sind, werden in enger Abstimmung mit dem Projektteam übersichtlich und verständlich aufbereitet und zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wird auch die Salzburger Bevölkerung über die Fortschritte beim Bau und Umzug in Österreichs modernstes Verwaltungsgebäude inklusive großes Bürgerservice informiert.

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Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250901_20 (bk/mel/msc)