(LK) Dieses Wochenende steht in Bad Vigaun ganz im Zeichen der Schützen. Mehr als 80 Vereine sind am Freitag, Samstag und heute Sonntag in die Tennengauer Gemeinde gekommen, darunter auch ein Samson aus dem Lungau, um das 400-jährige Jubiläum der Historischen Prangerschützen zu feiern. Salzburger, Tiroler, Steirische und Bayrische Musikkapellen und Kompanien umrahmten den heutigen Festumzug durch den Ort, an dem auch Landeshauptfrau Karoline Edtstadler teilgenommen hat.
Als 1625 die Historischen Prangerschützen Bad Vigaun gegründet wurden, wütete in Europa bereits seit sieben Jahre der Dreißigjährige Krieg. Mit der Einberufung der Landfahne, der Stellung der Wehrfähigen im Erzstift in dieser Zeit, versuchte Erzbischof Paris Lodron Salzburgs Verteidigung zu stärken. Einen Teil dieser militärischen Vorbereitung bildeten auch die Schützen aus Bad Vigaun. 400 Jahre später stehen die rund 90 aktiven und 150 unterstützenden Mitglieder für lebendiges Brauchtum und Kameradschaft.
Edtstadler: „Einsatz für die Volkskultur.“
Für Landeshauptfrau Karoline Edtstadler ist das Salzburger Schützenwesen „ein zentraler Eckpfeiler in der Volkskultur. Die Schützen, wie hier in Bad Vigaun, sind ein Aktivposten in jeder Gemeinde. Sie pflegen die Gemeinschaft, engagieren sich für unser Heimatland und halten die Traditionen hoch. Die Gemeinden und das Bundesland ist stolz auf das lebendige Schützenwesen“, sagte Edtstadler beim Festakt in der Tennengauer Gemeinde.
Fester Bestandteil von Bad Vigaun
Für Bürgermeister Alexander Sartori sind die Historischen Prangerschützen Bad Vigaun ein ganz wichtiger Bestandteil des Ortes. „Sie sind perfekt organisiert und umrahmen kirchliche sowie weltliche Feierlichkeiten in der Gemeinde. Darüber hinaus sind sie vor allem hilfsbereit und für jeden und jede in der Ortsgemeinschaft da. Sei es bei Festen anderer Vereine oder beim eigenen Jubiläum. Die Vorbereitungen dauerten beispielsweise gut ein Jahr. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass wir derart engagierte Menschen in Bad Vigaun haben“, so Sartori, der selbst unterstützendes Mitglied der Prangerschützen ist.
Gelebtes Brauchtum
Bis zu zehn Mal pro Jahr rücken die rund 90 aktiven Mitglieder der Historischen Prangerschützen Bad Vigaun aus. „Wir sind bei Feierlichkeiten im Ort sowie außerhalb mit vollem Eifer dabei. Ein Höhepunkt ist beispielsweise der Kirtag in Bad Vigaun im Oktober. Unser letztes großes Fest hat 2000 zur Fahnenweihe stattgefunden. Exerziert wird immer im Frühjahr vor Beginn der Ausrückungssaison. Schusstraining steht nur rund um Fronleichnam an, da die Kameraden bestens mit den Gewehren umgehen können“, informiert Hauptmann Herbert Wallmann.
Enge Schützenfreundschaft
Neben den Historischen Prangerschützen gibt es in Bad Vigaun mit den Festschützen noch eine weitere Kompanie. „Es sind zwei komplett eigenständige Vereine, doch bei den Mitgliedern gibt es teilweise eine Überschneidung. Für eine Gemeinde mit rund 2.000 Einwohnern ist es eher außergewöhnlich, dass wir zwei Vereine mit einer derart starken Mitgliederstärke haben. Aber das passt perfekt, denn so lassen wir das Brauchtum und die Tradition doppelt hochleben und pflegen eine enge Schützenfreundschaft“, sagt Hauptmann Herbert Wallmann.
Salzburgs Schützen in Zahlen
Die Historischen Prangerschützen in Bad Vigaun sind ein Beispiel von tausenden, wie im Bundesland Salzburg die Traditionen hochgehalten werden. Hier die Daten und Fakten zum Schützenwesen in Salzburg:
Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250907_90 (msc/bk)