(LK) Seit Oktober 2021 wird die Saalach bei Wals-Siezenheim auf einem 2,1 Kilometer langen Abschnitt umfassend renaturiert. Ziel des Projekts ist die Verbesserung des Hochwasserschutzes sowie die ökologische Aufwertung des Flussraums. Die Saalach bekommt unter anderem mehr Platz, um sich bei Starkregen mehr ausdehnen zu können. Diese Verbreiterung des Flussabschnitts bedingte auch einen Neubau des Siezenheimer Stegs, der heute mit einem Kran eingehoben wurde.
Darauf haben die Radfahrer und Fußgänger im Grenzgebiet bei Wals-Siezenheim und Ainring schon sehnsüchtig gewartet: Die neue Verbindung in Form eines 73 Meter langen und 110 Tonnen schweren Stahlstegs zwischen Salzburg und Bayern ist da. Landesrat Josef Schwaiger war unter anderem mit dem Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim, Andreas Hasenöhrl, und Rosemarie Bernauer, Zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Ainring (Deutschland), bei diesem Projekt-Meilenstein vor Ort.
Schwaiger: „Hochwasserschutz bringt allen etwas.“
Für Landesrat Josef Schwaiger ist dies ein aktuelles Beispiel für einen zeitgemäßen Hochwasserschutz, der mit dem Steg noch greifbarer wird. „In den letzten Jahren hat sich auf den rund 16 Hektar Fläche, die hier umgestaltet werden, vieles getan. Hier wird sichtbar, dass Hochwasserschutz nicht lineare Schutzmauern bedeutet, sondern wie hier in Wals-Siezenheim im Sinne unseres Mottos ‚Breitwasser statt Hochwasser‘ neue Lebensräume geschaffen werden. Dies bringt nicht nur Sicherheit, sondern vor allem einen besonders attraktiven Aufenthaltsraum, insbesondere für die in der Umgebung wohnende Bevölkerung und für die vielfältigen Lebewesen im Wasser. Da Wasser vor allem Kinder anzieht, ist hier an der Saalach erstmals die Möglichkeit geschaffen worden, Wasser erlebbar zu machen, ohne dass sich die Eltern sorgen müssen“, so Schwaiger.
Totschnig: „Sicherheit und Ökologie.“
„Mit der Erweiterung und Renaturierung der Saalach in Wals Siezenheim schaffen wir auf mehr als zwei Kilometern mehr Sicherheit vor Hochwasser und zugleich wertvolle Flusslandschaften, die Pflanzen und Tieren neuen Lebensraum bieten. Der Bund unterstützt dieses Projekt als Teil unserer Klimaanpassungsstrategie für den Schutz der Menschen und eine nachhaltige Zukunft der Region. Damit zeigen wir, wie Sicherheit und Ökologie Hand in Hand gehen können“, so Wasserminister Norbert Totschnig.
Brückenfest im Oktober
Mit dem Einhub des Stahlsteges ist es aber nicht getan. In den nächsten Tagen und Wochen folgen der Verguss der Brückenlager, abschließende Beschichtungen vom Tragwerk, die Montage der Geländer und die Fertigstellung der Anrampungen und der Zufahrten. Die Eröffnung ist für Mitte Oktober 2025 geplant. Dann wird es auch ein Brückenfest geben, das von den Gemeinden Wals-Siezenheim und Ainring veranstaltet wird.
Hasenöhrl: „Zukunftsweisendes Gesamtprojekt.“
Die Finanzierung des Stegs, rund 2,8 Millionen Euro, erfolgt im Rahmen einer Viertelfinanzierung durch die Gemeinde Ainring, die Gemeinde Wals-Siezenheim, den Freistaat Bayern und den Bund. „Jeder Cent ist wohlüberlegt und gut investiert, vor allem in Hinblick auf das Gesamtprojekt. Wir erschließen nicht nur einen wichtigen Teil des grenzüberschreitenden Wegenetzes, sondern schaffen auch einen nachhaltigen Hochwasserschutz und darüber hinaus ein wertvolles Naherholungsgebiet für alle in der Region“, sagt Bürgermeister Andreas Hasenöhrl.
Bernauer: „Starkes Miteinander.“
Rosemarie Bernauer ist zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Ainring (Deutschland) und war auch beim heutigen Einhub des Siezenheimer Stegs dabei. Der Neubau ist ein großartiges Beispiel dafür, wie grenzübergreifende Zusammenarbeit funktionieren kann. Der neue Steg verbindet nicht nur zwei Ufer, sondern auch die Menschen. Er steht für gute Nachbarschaft und ein starkes Miteinander über Grenzen hinweg. Es freut mich sehr, dass wir dieses Projekt realisieren konnten – ein großes Dankeschön an alle Partner für die vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Bernauer.
Maßnahmen im Überblick
Die Hochwasserschutz- und die Instandhaltungsmaßnahmen liegen wie der Neubau des Stegs voll im Zeitplan. Bisher wurden bereits auf 1,8 Flusskilometern folgende Arbeiten erledigt:
Nächste Schritte bis zur Fertigstellung
Bis zum Februar 2026 werden auf den restlichen 0,3 Flusskilometern Aufweitungen und gewässerökologischen Strukturierungen des Flussbetts durchgeführt. Die Kosten der Hochwasserschutz- und Instandhaltungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 5,4 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt jeweils zur Hälfte durch den Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Traunstein, und das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft.
Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250909_20 (bk/msc)