Meldung anzeigen


Nr. 449 der Beilagen zum stenographischen Protokoll des Salzburger Landtages

(2. Session der 16. Gesetzgebungsperiode)

Antrag

 

der Abg. Scheinast, Klubobmann Egger MBA und Mag. Scharfetter betreffend eine Erhöhung des Holzanteils im geförderten Wohnbau

 

 

Mehr als die Hälfte der Salzburger Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Holz ist damit einer der wichtigsten heimischen Rohstoffe, der u. a. durch Beständigkeit und Nachhaltigkeit besticht. Moderne Fertigungstechnologien und neue Verfahren haben den Werkstoff Holz in den letzten Jahren zu einem ökologischen, hochwertigen und modernen Baustoff gemacht. Zudem verfügt Salzburg über zahlreiche auch international ausgezeichnete holzverarbeitende Betriebe und erfolgreiche innovative Forschungseinrichtungen, die sich intensiv mit dem Thema Holz auseinandersetzen. So bleibt die Wertschöpfung bei der Gewinnung und Verarbeitung von Holz großteils im Land.

 

Die Themen Energieeffizienz und Ökologisierung sind aktueller denn je und Bauen mit Holz bietet genau diese Vorteile. Neben den technischen Fakten sollte auch beachtet werden, dass Holz als Baumaterial wesentlich weniger Primärenergie, also Energie zur Herstellung des Produktes, benötigt als andere Baumaterialien und dass in der Wachstumsphase sehr viel CO2 langfristig gebunden wird.

 

Bauen mit Holz ermöglicht, über die drei Lebenszyklen-Phasen eines Gebäudes (Produktion, Nutzung, Rückbau) die CO2-Bilanz gering zu halten: Bereits in der Produktionsphase, die die Gewinnung, Produktion und den Transport zur Baustelle umfasst, ist der Energieaufwand weitaus geringer als bei der Verwendung von CO2-intensiven Materialien wie Ziegel, Beton
oder Stahl. Holz ist das Baumaterial, das bis zu seiner Verwendung die geringste Energie braucht und damit den niedrigsten CO2-Ausstoß verzeichnet.

 

Ein klares Bekenntnis zur Stärkung des Holzbaus ist unumgänglich, damit das geniale Material Holz im Bundesland Salzburg in Zukunft seine Vorteile noch umfassender zeigen und durch eine Erhöhung des Holzbauanteils im geförderten Wohnbau das Land Salzburg einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

 

Das Land Oberösterreich hat bereits Großprojekte im geförderten Wohnbau mit Holzbauweise durchgeführt und die Vorteile erkannt: für Wohnbauten mit etwa 50 Wohneinheiten werden etwa 1.200 m3 Holz benötigt. Diese Menge wächst in den österreichischen Wäldern in weniger als einer Stunde nach. Durch die Errichtung eines Gebäudes in Holzbauweise können etwa 2.400 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre langfristig gebunden und eingespart werden. Das entspricht der Menge, die 1.100 Autos durchschnittlich im Jahr ausstoßen. Auf Grund der Verwendung von Holz ist es möglich, die Bauarbeiten über den Winter hinweg fortzuführen, weshalb sich durch frühere Mieteinnahmen auch finanzielle Vorteile ergeben.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten den

 

Antrag,

 

der Salzburger Landtag wolle beschließen:

 

  1. Die Landesregierung wird aufgefordert zu prüfen, wie der Holzbauanteil speziell im geförderten Wohnbau erhöht werden kann.

 

  1. Dieser Antrag wird dem Ausschuss für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz zur weiteren Beratung, Berichterstattung und Antragstellung zugewiesen.

 

 

Salzburg, am 3. Juli 2019

 

Scheinast eh.

Egger MBA eh.

Mag. Scharfetter eh.