Nr. 085-ANF der Beilagen zum stenographischen Protokoll des Salzburger Landtages
(3. Session der 16. Gesetzgebungsperiode)
Anfrage
der Abg. Heilig-Hofbauer BA, Klubobfrau Mag.a Dr.in Humer-Vogl und Scheinast an Landesrat DI Dr. Schwaiger betreffend ökologischer Fußabdruck bei Dienstreisen
Anfang Dezember 2019 startete die 25. Weltklimakonferenz in Madrid, begleitet von eindringlichen Appellen, die Anstrengungen im Klimaschutz weltweit zu intensivieren. Die jüngsten Zahlen sind dramatisch und legen nahe, dass das 1,5-Grad-Ziel immer weiter außer Reichweite gerät. Bei den Klimaschutz-Bestrebungen ist insbesondere der Verkehrssektor von großer Bedeutung, ist dieser doch für fast ein Drittel der Emissionen verantwortlich. Dabei ist auch klar, dass die Wahl des Verkehrsmittels einen teils erheblichen Unterschied bei den CO2-Emissionen macht. Zwei Langstrecken-Flüge in die USA produzieren in etwa gleich viele CO2 wie die durchschnittlichen jährlichen Emissionen pro Kopf. Ein Vergleich des Verkehrs Club Österreich (VCÖ) zeigt, dass unter der Annahme des durchschnittlichen Österreichischen Strommixes pro Personenkilometer im Vergleich zur Bahn eine Busfahrt den Faktor 3,6, eine PKW-Fahrt den Faktor 15,2 und ein Flug den Faktor 31,3 größer ist.
Es empfiehlt sich also, bei Reisen – wo möglich – die Bahn zu bevorzugen. Da (noch) nicht alle Reisen, wie zum Beispiel der angesprochene Langstreckenflug in die USA, realistischer Weise durch andere klimaschonendere Verkehrsmittel ersetzt werden können, ist es für die Erreichung der Klimaziele sinnvoll diese Reisen zu kompensieren. Verschiedene Anbieter, darunter auch die Universität für Bodenkultur in Wien, bieten extern geprüfte Kompensations-Angebote an. Das heißt, es werden mit dem Geld der Kompensationszahlungen Projekte finanziert, die die gleiche Menge an CO2 binden, wie bei der Reise ausgestoßen wird. So lassen sich auch unvermeidliche Emissionen ausgleichen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten die
Anfrage:
Gibt es im Land Salzburg eine Strategie zur schrittweisen Dekarbonisierung von Dienstreisen?
Werden unvermeidbare Flugreisen bereits CO2-kompensiert?
Salzburg, am 11. Dezember 2019
Heilig-Hofbauer BA eh.
Mag.a Dr.in Humer-Vogl eh.
Scheinast eh.